LUZERN: vbl mit 76 Millionen Franken Wertschöpfung

Eine Studie der Hochschule Luzern weist die Bedeutung der Verkehrsbetriebe Luzern (vbl) zur regionalen Wertschöpfung nach. Überdies legt sie dar, dass der Verkehr ohne die vbl zum Erliegen käme.

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Der Beitrag der VBL an die Region betrifft nebst der Mobilität auch die Wirtschaft. (Bild: Boris Bürgisser / Neue LZ)

Der Beitrag der VBL an die Region betrifft nebst der Mobilität auch die Wirtschaft. (Bild: Boris Bürgisser / Neue LZ)

Die von den vbl bei der Hochschule Luzern – Wirtschaft in Auftrag gegebene Studie klärte die Frage ab, welche Bedeutung der öffentliche Verkehr und konkret vbl für die Wirtschaft in der Region Luzern haben. Diese Frage wurde im Rahmen des Jahresthemas «Unsere Partner in der Wirtschaft» gestellt.

Umsatz bleibt in der Region

Wie die vbl schreiben, beschäftige man derzeit 458 Mitarbeitende. Von der Existenz der Firma würden aber noch weitere 120 Arbeitsplätze profitieren. «Diese Zahlen dokumentieren, dass das Unternehmen vbl einen stolzen Beitrag zur hiesigen Wertschöpfung leistet», so der Direktor Norbert Schmassmann. Die vbl generieren einen Jahresumsatz von rund 78 Millionen Franken.

«Dieser Umsatz bleibt quasi vollständig in der Region hängen», sagt Professor Christoph Hauser, der die Studie ausgearbeitet hat. Weil 96 Prozent des vbl-Personals in der Region wohnen, würden auch die Konsum- und Steuergelder hier bleiben. Einzig bei den Investitionen fliesse der Grossteil der ausgegebenen Gelder aus der Region ab. Der grösste Anteil dieser Investitionen betrifft die Anschaffung von Fahrzeugen.

Ohne vbl der Verkehrskollaps

Im zweiten Teil der Studie fragen die Forscher nach dem Nutzen der vbl für die regionale Wirtschaft über die Wertschöpfung hinaus. In Szenarien werden Möglichkeiten aufgezeigt, die Bewohner der Region für ihre Mobilität hätten, wenn die vbl verschwinden würden.

Würden die Pendler dann etwa aufs Auto umsteigen, wäre bei den Kosten noch kein eindeutiger Nachteil festzustellen. Aus raumplanerischer Sicht gäbe dies aber einige Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf den Flächenverbrauch, heisst es.

Während der Abendspitze fahren pro Stunde 109 Busse über die Seebrücke. Würden diese Passagiere alle aufs Auto umsteigen, würden zusätzlich 6875 Autos in einer Stunde die Reuss queren. «Konkret heisst das, man bräuchte drei bis vier Fahrstreifen pro Fahrtrichtung, um in derselben Zeit alle Autos bewältigen zu können», sagt Hauser. Ausserdem müssten wohl um die 20‘000 zusätzliche Parkplätze zur Verfügung gestellt werden.

Die Studie komme deshalb zum Schluss, dass sowohl für den rollenden wie für den ruhenden Verkehr die Ersatz der VBL nur mit motorisiertem Individualverkehr kaum eine realistische Option wäre; dies würde mit Sicherheit zu einem Verkehrszusammenbruch führen, so die Medienmitteilung.

Stets das Wohl der Kundschaft im Auge

Mit den Ergebnissen der Wertschöpfungsstudie konfrontiert, ist für Schmassmann klar: «Wir sind überzeugt, dass es uns braucht. Ohne funktionierenden öV steht die Wirtschaft still.» Eine funktionierende Wirtschaft sei auf Mobilität angewiesen.

VBL-Verwaltungsratspräsidentin Yvonne Hunkeler betont: «Als Partner in der Wirtschaft verstehen wir unseren Auftrag so, dass wir nicht nur an die Wertschöpfung und unsere Wirtschaftsleistung denken, sondern stets das Wohl unserer Kundinnen und Kunden im Auge haben. Wir sind uns bewusst, dass gesundes Wirtschaften nur möglich ist, wenn die erbrachten Leistungen auch nachgefragt werden und einem Bedürfnis entsprechen.»

pd/kst

Die Studie der Hochschule Luzern - Wirtschaft finden Sie hier.