Anders als in Luzern greift die Polizei in der Stadt Bern gegen Velorowdys hart durch – und stellte schon alleine dieses Jahr 556 Bussen aus.
Sie werden zu einem zunehmenden Problem: Velofahrer, die unerlaubt auf Trottoirs fahren oder Fussgängern sogar den Weg abschneiden. In der Stadt Luzern sieht man allerdings keinen Handlungsbedarf. Dies hielt der Stadtrat kürzlich in einer Antwort auf eine Interpellation der SVP-Fraktion fest.
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel aus Bern. Die Kantonspolizei Bern setzt eigenhändig Akzente bei der Sicherheit im Langsamverkehr – und kontrollierte allein dieses Jahr in der Stadt Bern 32 Mal die Velofahrer. 556 Widerhandlungen von Velorowdys stellten die Polizisten fest. Laut Peter Hirter, Dienstchef Verkehrsdienst bei der Kantonspolizei Bern, erklärt auf Anfrage: «Häufig fuhren die Velolenker auf Trottoirs, auf Wegen mit Fahrverbot oder gegen die vorgegebene Fahrtrichtung.»
Die Luzerner Polizei hingegen führt keine Statistik über Velokontrollen. Dabei gibt es Handlungsbedarf. Gemäss einem Städtevergleich des Bundesamtes für Strassen gab es in Luzern über die Jahre 2004 bis 2010 durchschnittlich 55 Unfälle mit Personenschäden und Beteiligung von Velofahrern pro 50 000 Einwohner. So viele wie in keiner anderen Stadt.