Das Luzerner Fest wird für das Jahr 2020 neu konzipiert. Deshalb hat die Stiftung «Luzern hilft» zum kollektiven Ideen-Sammeln geladen. Dabei kamen zahlreiche Vorschläge – etwa ein abgesperrtes Gelände – zusammen.
Fünf Tische und etwa 50 Teilnehmer: An einem Workshop zur Neukonzeption des Luzerner Festes wurden am Donnerstagabend Ideen gesammelt. Auf Einladung der Stiftung «Luzern hilft» (ehemals «Luzerner helfen Luzernern») versammelten sich im Pfarreizentrum Barfüsser Vertreter von Gastronomie, Fasnacht, Kleingewerbe und Privatpersonen.
Die Stiftung steht hinter dem Fest, sie gibt den Rahmen vor und erteilt den Auftrag zur Ausführung an ein Organisationskomitee. Ihr steht Stadtpräsident Beat Züsli (SP) vor. Er stellte gleich zu Beginn des Workshops klar: «Ich bin hier nicht als Stadtpräsident, sondern als Präsident des Stiftungsrats.» Ziel des Anlasses war, Ideen und Wünsche zu formulieren, die dann als Grundlage für das neue Konzept verwendet werden sollen. Entscheidungen wurden keine getroffen.
Das Luzerner Fest entstand vor zehn Jahren, als das Seenachts- und das Altstadtfest zusammengelegt wurden. Dadurch wurde der Anlass grösser. Das Ziel, Geld für Bedürftige zu sammeln, trat mehr und mehr in den Hintergrund. Das soll sich nun wieder ändern, quasi «Back to the Roots», wie es einer der Teilnehmer formulierte. Fünf Gruppen an fünf Tischen brainstormten über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Luzerner Festes. Auffallend war, dass immer wieder das Lozärner Altstadtfest – das übrigens 1977 erstmals durchgeführt worden war – ins Spiel gebracht wurde. Das Fest müsse wieder ein Anlass für alle Generationen werden. Beklagt wurde auch der hohe Lärmpegel, der an gewissen Orten vorherrsche: «Ein normales Gespräch unter Bekannten war so gar nicht mehr möglich, wir mussten uns ständig anschreien», bemerkte eine Teilnehmerin.
Fazit: Das Fest habe an Charme verloren und sei zunehmend beliebig geworden. Man war sich in den Runden einig, dass mehr auf Qualität statt Quantität gesetzt werden soll. Auch wurde diskutiert, ob das Festterrain abgesperrt werden soll – nur, wer eine Rondelle kauft, dürfte rein. Vorgeschlagen wurde auch ein leuchtendes Armband, mit dem man Rabatt bei den Verpflegungsständen erhielte.
Es sprudelte an Vorschlägen. Diskussionsstoff boten auch die musikalischen Acts. Es sollten vermehrt lokale Bands engagiert und weniger ab Konserve gespielt werden. Gewünscht wurde auch, dass die künstlerischen Darbietungen über die Sparte Musik hinausgehen. Als Veranstaltungsort wurden Seebecken und Altstadt klar favorisiert. Einige nannten die Möglichkeit, das Fest alternierend in der Neustadt und der Altstadt zu zelebrieren.
Der Abend zeigte: Ideen gibt es viele. Nun sollen diese gebündelt werden und in das neue Konzept einfliessen, das im Juni 2019 vorgestellt wird. Nächstes Jahr findet kein Luzerner Fest statt (Artikel vom 24. Januar). Beat Züsli war ob der Ideenvielfalt positiv überrascht, besonders schätzte er Inputs bezüglich der Spendensammlung. Denn hier gebe es noch Luft nach oben, weil der Spendengedanke viel zu wenig zum Tragen komme. Deshalb könnte eine intensivere Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen, die das Fest auch als ihre Plattform nutzen würden, ins Auge gefasst werden. Das 2016 neu gegründete Lozärner Altstadtfest lässt mit seinem Spendenerfolg grüssen. Ob dieses 2019 wieder stattfindet, ist noch offen.
Hinweis: Ideen können noch bis Ende Oktober an zukunft@luzernerfest.ch gesendet werden.