Die Luzerner Kantonalbank steigerte im vergangenen Jahr den Konzerngewinn um 1 Prozent auf 200,4 Millionen Franken. Deshalb will der Verwaltungsrat die Dividende nach oben schrauben. Grösster Gewinner wäre der Kanton Luzern: Ihm winken Ausschüttungen von fast 80 Millionen Franken. Max Pfister verlässt den Verwaltungsrat
Die Luzerner Kantonalbank verschickte am Donnerstagmorgen eine Medienmitteilung, so strukturiert und klar wie der Tagesbefehl in der Rekrutenschule: 15 Absätze, 12 Zwischentitel, drei Tabellen und eine Menge Zahlen. Haupterkenntnis: Die Verantwortlichen der Bank sind äusserst zufrieden mit dem Geschäftsgang 2018. CEO Daniel Salzmann spricht nicht nur von einem sehr guten, sondern «von einem Glanzresultat».
Grund für Salzmanns Euphorie: Die Bank steigerte den Jahresgewinn um 1 Prozent auf 200,4 Millionen Franken.
Damit «haben wir nun für die Jahre 2016 bis 2018 einen kumulierten Unternehmensgewinn von 585 Millionen Franken erzielt», lässt sich Verwaltungsratspräsidentin Doris Russi Schurter in der Mitteilung zitieren.
Das Ziel bis 2021 sei ein Gesamtgewinn von 950 Millionen Franken: «Aktuell verfügen wir also sogar über einen Vorsprung auf die Marschtabelle.»
Gute Nachrichten für die Bank, gute Nachrichten für die Aktionäre. Und damit gute Nachrichten für den Kanton Luzern. Dieser hält 61,5 Prozent der Aktien an der Kantonalbank, weshalb er sich vielleicht bald über eine saftige Dividende freuen kann: Der LUKB-Verwaltungsrat will die Dividende pro Namenaktie von 12 auf 12,50 Franken erhöhen - zum dritten Mal in Folge.
Sagen die Aktionäre an der Generalversammlung vom 15. April dem Vorhaben zu, winken dem Kanton Luzern fast 80 Millionen Franken: 65,3 Millionen Dividenden, 7,1 Millioen für die Staatsgarantie und 6,4 Millionen Steuern. Ende letzten Jahres verwalteten die LUKB Kundenvermögen von 28,962 Milliarden Franken.
Für das kommende Geschäftsjahr rechnet die LUKB mit einem Gewinn zwischen 195 und 203 Millionen Franken. Unter Umständen könnte er also tiefer ausfallen als dieses Jahr. Weshalb? Die Bank erwartet keine ausserordentlichen Erträge mehr wie im letzten Jahr.
Für CEO Daniel Salzmann waren nämlich zwei ausserordentliche Ereignisse ausschlaggebend, für «das Glanzresultat». Erstens: die letzte Zahlung aus dem Verkauf der Swisscanto an die Zürcher Kantonalbank. Zweitens: der Gewinn aus dem Verkauf einer Beteiligung an der Immobilienplattform Crowdhouse.
Weil er im März 2019 die statutarische Altersgrenze von 68 Jahren erreicht, verlässt Max Pfister an der Generalversammlung vom 15. April den Verwaltungsrat der Bank. Pfister ist unabhängiges VR-Mitglied. Von 1995 bis 2011 war er Regierungsrat des Kantons Luzern. Seit der Umwandlung der LUKB in eine Aktiengesellschaft im Jahr 2001 hat der Kanton Luzern keinen Vertreter mehr im Verwaltungsrat. «Wir planen dieses Jahr keine Neuwahlen in den Verwaltungsrat vorzunehmen, denn im vergangenen Jahr haben wir mit Franz Grüter und Markus Hongler gleich zwei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat unserer Bank gewählt», sagt Verwaltungsratspräsidentin Doris Russi Schurter. Mit dem Rücktritt von Pfister verkleinert sich das Aufsichtsgremium wieder auf acht Mitglieder.