Luzerner Kantonsrat verbietet Gastronomen temporäre Nutzung von Heizpilzen

Restaurants dürfen auch in der Coronakrise im Winter nicht auf Heizpilze setzen. Ein entsprechender Vorstoss wurde vom Luzerner Kantonsparlament abgelehnt. Der Regierungsrat liess eine Hintertür offen.

Alexander von Däniken
Drucken
Heizpilze bleiben im Kanton Luzern verboten.

Heizpilze bleiben im Kanton Luzern verboten.

Caro / Sorge / AGR

Dürfen Restaurants im Kanton Luzern im Winter ausnahmsweise Heizpilze aufstellen? Der Stadtrat hat sich bereits kritisch geäussert. Auch der Regierungsrat will keine temporäre Ausnahmeregelung. Eine solche hat Pius Müller (SVP, Schenkon) gefordert. Die Gastrobranche leide stark unter der Coronakrise. Und das Leiden werde noch zunehmen, wenn es draussen kälter wird. Müller wies auch darauf hin, dass der Aufenthalt im Freien für die Gäste epidemiologisch besser sei. Heizstrahler, ob konventionelle oder mittels Pellets oder Biogas betriebene, sollen temporär erlaubt werden. Es gehe nicht um eine Aushebelung des kantonalen Energiegesetzes. Der Zürcher Kantonsrat habe am Montag ein ähnliches Postulat überwiesen.

«Das ist ein giftiges Postulat», sagte GLP-Kantonsrat Urs Brücker (Meggen). Trotzdem sprach er sich für eine teilweise Erheblicherklärung aus. Indem er den Gastronomen «happige Auflagen» machen will: Der Strom müsse selbst aus erneuerbaren Quellen produziert werden, der Verbrauch soll tiefer sein als der hergestellte Strom.

Aufweichen des Energiegesetzes tabu

Verständnis für das Anliegen zeigte auch die CVP, wie Sprecher Markus Odermatt (Ballwil) betonte. Doch auch eine teilweise Erheblicherklärung würde das kantonale Energiegesetz aufweichen. Das Postulat lehnte auch die FDP ab, wie Sprecher Ruedi Amrein (FDP, Malters) sagte. Eine mögliche Ausnahme, welche die Regierung aufzeigte, sei hingegen machbar. Dabei handelt es sich um Heizungen, die mit Holzpellets betrieben werden.

Korintha Bärtsch (Grüne, Luzern) erinnerte an die Klimakrise, die noch immer da sei: «Heizpilze gehören zu den grössten Energieschleudern.» Das Virus sei noch lange da, entsprechend sei ein Umgang anzustreben, der auch für die Umwelt verträglich sei. Auch für Sara Muff (SP, Sursee) war das Heizen mit Heizpilzen nicht der richtige Ansatz. «Wir müssen beim Klimaschutz auf Kurs bleiben.»

Umweltdirektor Fabian Peter (FDP) schloss sich den Voten der Gegner an. Es gebe ja die Möglichkeit mit Pelletheizungen, «sogar aus dem Luzerner Wald». Entsprechend mache auch eine teilweise Erheblicherklärung keinen Sinn. So sah es auch die Ratsmehrheit.