Luzerner Polizei schnappt Darknet-Dealer

Die Luzerner Polizei hat einen Mann festgenommen, der über zwei Jahre hinweg rund 800 Drogendeals im verborgenen Teil des Internets abgewickelt hat. Grund für den Ermittlungserfolg war unter anderem eine Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei.

Kilian Küttel
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Der festgenommene Luzerner versandte die Drogen in DVD-Hüllen. Bild: PD

Der festgenommene Luzerner versandte die Drogen in DVD-Hüllen. Bild: PD

Ein 34-jähriger aus dem Kanton Luzern hat in den Jahren 2014 bis 2016 im Darknet grosse Mengen Kokain und Amphetamin erstanden, die er in der realen Welt verkauft hat: «Er liess sich die Drogen an Paketshops in Deutschland senden und von dort in die Schweiz transportieren. Zudem hat er selber Marihuana angebaut», schreibt die Luzerner Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung vom Montagnachmittag. Die Ermittler der Luzerner Polizei gehen davon aus, dass er gut 800 Drogendeals mit Kokain, Marihuana und Amphetamin im Darknet abgewickelt hat: «Die Bezahlung der Drogen erfolgte mittels Bitcoin», heisst es in der Mitteilung.

Nachdem die Bestellungen bezahlt worden seien, hab der Dealer die Drogen professionell in DVD-Hüllen verpackt und an die Kunden innerhalb der Schweiz versendet. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei Drogen, Drogenutensilien und Verpackungsmaterial.

Zusammenarbeit mit deutscher Polizei

Wie erwähnt, agierte der Mann bis 2016 im Darknet. Weshalb kommuniziert die Staatsanwaltschaft den Fall erst jetzt? «Die Ermittlungen haben sich hingezogen, weil wir sämtliche Fälle im Darknet zurückverfolgen und abklären mussten. Das hat viel Zeit beansprucht», erklärt Simon Kopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Wie dies vonstatten gegangen ist und wie genau die Ermittler dem mutmasslichen Dealer auf die Schliche gekommen sind, sagt Kopp nicht: «Wir wollen keine Anleitung geben, was man unternehmen muss, um nicht geschnappt zu werden.» Jedoch teilt er mit, dass die Ermittlungsbehörden unter anderem erfolgreich waren, weil sie mit der deutschen Polizei zusammengearbeitet haben.

Wie Kopp weiter erklärt, wird die Untersuchung nun endgültig abgeschlossen. Danach folgt die Anklageerhebung seitens der Staatsanwaltschaft. Der mutmassliche Täter wurde mittlerweile aus der Untersuchungshaft entlassen.