Wie sicher ist die A8? Diese Frage stellt sich nach dem tödlichen Unfall vom Wochenende. Der Bund sieht aber wenig Handlungsbedarf.
Die Heimfahrt aus dem Berner Oberland endete für eine Aargauer Familie tragisch: Auf der A 8 bei Alpnach kam der Familienvater am Sonntag auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem anderen Auto. Das unfallverursachende Fahrzeug fing sofort Feuer. Der Vater und seine zwei Kinder verbrannten im Wrack. Auf der A 8 gilt Tempo 100, die Strasse ist zweispurig im Gegenverkehr. Mittelleitplanken könnten deshalb schwere Unfälle verhindern. Dennoch will der Bund davon absehen. Jürg Röthlisberger, der stellvertretende Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra) sagt, die A 8 sei keine besonders gefährliche Strasse. Eine Mittelleitplanke zu installieren, würde gemäss Röthlisberger «Dutzende Millionen Franken» kosten. Angesichts der Tatsache, dass es andernorts viel gefährlichere Strecken gebe, sei dies nicht angebracht. Die grössten Probleme habe man nicht auf Autobahnen, sondern auf Überlandstrassen und innerorts, wo jedes Wochenende mehrere Menschen ihr Leben verlieren.
Zwar ist die A 8 keine volle Autobahn, immerhin aber eine Autostrasse, die entsprechend ausgebaut ist. Deshalb gelte dort auch Tempo 100, sagt Röthlisberger. Eine Temporeduktion beispielsweise auf 80 Stundenkilometer sei nicht sinnvoll, da zu befürchten sei, dass viele Autofahrer auf der gut ausgebauten Strecke trotzdem schneller fahren. Die Einhaltung müsste man dann mit viel Aufwand kontrollieren, so Röthlisberger.
Kleinere Massnahmen sind auf der A 8 in nächster Zeit dennoch geplant. So will das Astra Richtungspfeile auf der Fahrbahn anbringen, damit den Verkehrsteilnehmern noch besser bewusst wird, dass sie sich auf einer Gegenverkehr-Strecke befinden. Ein Vollausbau auf eine vierspurige Autobahn ist hingegen kein Thema. Dies sei von der Kapazität her nicht nötig, sagt Jürg Röthlisberger.