Der Motteri-Umzug ging heuer flott vorwärts. Einige Gruppen nutzten die Bühne, um auf kommende Veranstaltungen hinzuweisen.
Hatten die Fasnachtswagen eine Abkürzung genommen, oder war der Malterser Umzug nach einer Stunde wirklich schon zu Ende? Nein, es ging alles mit rechten Dingen zu und her. Nach dem letztjährigen Jubiläumsumzug mit 38 Nummern kam die diesjährige Ausführung einfach straffer daher. 30 Gruppen und ein früherer Start schon um 14 Uhr taten dem gestrigen Motteri-Umzug aber keinen Schaden. Im Gegenteil: Den rund 8000 Besuchern wurde es nie langweilig. Und darüber hinaus erhielten sie wertvolle Tipps, was sie denn alles unternehmen könnten, wenn die Fasnacht einmal hinter ihnen liegt.
Gleich drei Gruppen nutzten den Umzug als Werbeplattform für ihre diesjährigen Anlässe – mehr oder weniger kreativ. Die Jungwacht Malters etwa für ihren «Extremrun» im September. Damit man sich schon mal ein Bild von diesem machen konnte, klatschten die Jungs einen Heuballen auf ihren Wagen und hüpften, sprangen und robbten munter drüber.
Das «Nothing but Metal»-Festival fand im letzten Jahr zum ersten Mal in Malters statt und offenbar soll es ein zweites geben, wie ein gleichnamiger Wagen verkündete. Darauf zu sehen – welch Überraschung – Rocker in Lederjacken, die zu harten Metal-Klängen die Köpfe wild hin und her schlugen. Das mitgeführte, auf den Kopf gestellte Kreuz mit dem Schweinekopf drauf wäre in der Stadt Luzern wohl zensiert worden ...
Aber Malters mag dies so wenig schocken wie die traditionell lärmigen Töne des Speedy-Gonzales-Fan-Clubs (dessen Töffausstellung bald schon ansteht, wie der Umzugsbesucher schnell erkannte).
Ein Ereignis aus dem letzten Jahr wurde dann doch noch thematisiert. Und zwar von der Trachtengruppe Malters, die den kurzfristigen Aufenthalt von Schulklassen im alten Hug-Fabrikgebäude im letzten Sommer aufs Korn nahm. Etwas, das aus ihrer Sicht nicht funktionieren konnte. Sie meinten dazu: «Bim Guetzli ässe d Schuel vergässe.»
Nicht fehlen durften die Flieger-Sujets, die in diesem Jahr überall zu sehen sind. Zwar gabs keinen Gripen, aber der riesige Flieger-Ballon der «Schädubrommer» machte genauso Eindruck. Oder sogar mehr. Ansonsten stach in Malters vor allem die grosse Präsenz von Familien und Kindern ins Auge. Letztere hatten, ob als Polizisten, Hühner oder Zwerge, ganz viele «Jöös» und «härzig» auf ihrer Seite und verteilten fleissig Süssigkeiten an die Zuschauer – und Konfettibomben.
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