Die Modellversuche für den Umbau des Luzerner Würzenbachs stehen vor der Auswertung. Die Umsetzung ist für 2019 geplant.
Das Hochwasser vom Sommer 2015 hat im Stadtluzerner Würzenbachquartier zu Millionenschäden geführt. Die Gebäudeversicherung sprach von drei bis vier Millionen Franken.
Besonders betroffen waren damals die Gebiete entlang der Würzenbach- und Kreuzbuchstrasse, starke Schäden entstanden beispielsweise im Romerohaus (wir berichteten).
Grund für die Überflutungen war die Verstopfung des Entlastungsstollens durch Schwemmholz und Geschiebe. Dadurch konnte der Stollen seine Funktion nicht mehr erfüllen, das Wasser staute sich und floss unkontrolliert über die Mauer. Geschätzte 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde stürzten den Würzenbach herunter. Zudem versagte die Feindosierung, die über einen ferngesteuerten Schieber erfolgen sollte. Dies, weil die dafür notwendige Elektronik ausstieg.
Das Auffangbecken Hinterwürzenbach reguliert den natürlichen Bachlauf. Sobald der Würzenbach mehr als drei Kubikmeter Wasser pro Sekunde führt, gelangt das restliche Wasser in das Becken und von dort in die Stollen. Nun soll der Einlauf in den Entlastungsstollen optimiert werden, die Schutzmauer und die Rechen ebenso. Dazu werden hydraulische Modellversuche in Laboren der ETH Zürich durchgeführt. Dafür haben die Forscher ein um das Fünfzehnfache verkleinertes Modell des Bachs und des Stollens nachgebaut (Artikel vom 20. Dezember 2017). Die Ergebnisse werden im Verlauf des Sommers erwartet und bilden die Grundlage der Optimierung. Die bauliche Umsetzung ist im ersten Halbjahr 2019 vorgesehen.
Für Projekte, die den Hochwasserschutz betreffen, ist der Kanton zuständig. Für das Betreiben und den Unterhalt die Stadt.