Milchverarbeiter
Kauf des Hochdorf-Areals durch die Gemeinde: Abgestimmt würde am 12. Dezember

Die Hochdorf-Gruppe ist finanziell angeschlagen und will ihr Firmenareal verkaufen. Auch die Gemeinde bietet mit. Kommt sie zum Zug, entscheidet das Stimmvolk.

Reto Bieri
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Der finanziell angeschlagene Milchverarbeitungskonzern Hochdorf hat Ende August bekanntgegeben, die Produktion bis Ende 2023 von Hochdorf ins thurgauische Sulgen zu verlegen. In der Gemeinde Hochdorf gehen dadurch rund 120 Jobs verloren. Gleichzeitig soll das Grundstück beim Bahnhof bis Ende dieses Jahres verkauft werden. Damit will die Firma ihre Bilanz verbessern.

Die Hochdorf-Gruppe produziert ihr Baby-Milchpulver bald nicht mehr in Hochdorf.

Die Hochdorf-Gruppe produziert ihr Baby-Milchpulver bald nicht mehr in Hochdorf.

Bild: Pius Amrein

Kurz darauf hat der Gemeinderat bekanntgegeben, sich am Bieterverfahren für den Kauf des rund 25'000 Quadratmeter grossen Hochdorf-Areals beteiligen zu wollen. Dieses sei für die weitere Entwicklung der Gemeinde ein zentrales Gebiet. Nun hat der Gemeinderat vorsorglich einen Abstimmungstermin festgelegt. Dies für den Fall, dass die Gemeinde den Zuschlag für den Erwerb der Liegenschaft erhält. Die Bevölkerung könnte demnach am 12. Dezember entscheiden, ob sie das Hochdorf-Areal kaufen will. Falls die Abstimmung stattfindet, wird die Botschaft Mitte November publiziert, heisst es in einer Mitteilung. Eine Orientierungsversammlung fände am 29. November im Kulturzentrum Braui statt.

Die Hochdorf-Gruppe schreibt auf Anfrage, man habe aufgrund der ersten Angebotsrunde eine engere Auswahl getroffen. «Die ausgewählten Interessenten überarbeiten aktuell ihr Angebot auf Basis einer vertieften Prüfung der Grundstücke.» Ein konkretes Datum bezüglich des Verkaufs gibt die Firma nicht bekannt, sondern lediglich, dass der Entscheid bis spätestens Ende Jahr fallen solle. Gemäss Schätzungen von Immobilienexperten ist das Areal zwischen 40 und 70 Millionen Franken wert.