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Auch wenn es mindestens vier Jahre dauert bis der Bund die Voraussetzungen für Pilotversuche von Mobility Pricing schafft: Der Kanton Luzern kann nur gewinnen, wenn er sich frühzeitig als Standort bewirbt.
Über den Preis die Spitzen im Stossverkehr auf Strasse und Schiene brechen: So einfach Mobility Pricing umschrieben werden kann, so kompliziert ist die Umsetzung. Dass es in der Schweiz theoretisch funktioniert, hat ein Modellversuch im Kanton Zug gezeigt. Doch bis im Land tatsächlich erste Strassen und Zugstrecken während bestimmten Zeiten für die Nutzer teurer werden, dauert es gemäss Bund noch mindestens vier Jahre. Und das gilt notabene erst für Pilotversuche in ausgewählten Kantonen.
Darunter sollte sich auch Luzern befinden: Gerade in und um die Stadt sind Staus und vollgestopfte Busse Alltag. Und Versuche, das Zentrum mit anderen Mitteln vor dem Kollaps zu bewahren, haben es schwer. Daran wird auch die aktuelle Ansage des Bundes nichts ändern, die Parkplätze aus den Innenstädten in die Agglomeration verlegen zu wollen.
Die Vorteile eines Pilotversuchs vor der eigenen Haustüre sind offensichtlich: Kanton, Stadt und umliegende Gemeinden profitieren direkt von den Erfahrungen. Und wenn sich der Versuch bewährt, sparen die Luzerner viel Zeit. Das hat auch der Kanton Zug erkannt. Erst zögerte der Regierungsrat nach dem theoretischen Versuch, jetzt will er sich doch offensiv um die Teilnahme bei einem praktischen Versuch bewerben. Der Kanton Luzern sollte mit Verweis auf den grösseren Ballungsraum mitziehen. Mobility Pricing wird kein Heilsbringer, einen Versuch ist es aber allemal wert.