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Luzern
Genuss, Konzentration, Adrenalin: Darum gehts im Fallschirmsport. Die Schweizer Nationalmannschaft trainiert zurzeit in Luzern für das Weltcupfinale im Tessin und fühlt sich «definitiv bereit».
Sie springen sie aus 1000 Metern Höhe in die Tiefe. Ihr Leben hängt am seidenen Faden respektive an ihrem Fallschirm. Mutig, wer sein Leben in die Hände von einigen Metern Stoff legt.
«Am Anfang des Sprungs geniesst man die Aussicht», sagt Jakob Widmer, Sportsoldat der Schweizer Armee, kurz nach seiner Landung neben dem Kurhotel Sonnmatt in Luzern. «Danach muss man sich darauf konzentrieren, dass man zielsicher auf der Matte ankommt», erzählt er weiter. «Wenn es dann Richtung Boden geht, kommt das Adrenalin dazu. Und sobald man gelandet ist, ist man extrem erleichtert und freut sich über den Sprung, den man machen konnte.»
Am Mittwoch startete die Nationalmannschaft der Schweizer Fallschirmspringer in Luzern in der Kategorie Zielspringen vorerst das letzte Mal zu ihren Trainingssprüngen. Am kommenden Wochenende reist das Team nämlich zu einem internationalen Wettkampf ins Tessin. Beim Zielspringen steigen die Fallschirmspringer aus einem Flugzeug in 1000 Metern Höhe, um dann möglichst genau auf den Nullpunkt einer elektronischen Matte zu springen.
Der Durchmesser dieses Nullpunkts misst nur gerade zwei Zentimeter. Sobald der Springer landet, werden die Abweichungen mithilfe einer elektronischen Zielscheibe in Zentimeterschritten gemessen. Die Einzelwertung geht über acht bis zehn Sprünge, dann zählt der Durchschnitt der erzielten Werte. Im Teamwettkampf werden von fünf Resultaten die vier besten gewertet. Die besten Fallschirmspringer landen meist nur wenige Zentimeter abseits des Nullpunkts. Es handelt sich übrigens um die älteste Disziplin im Fallschirmsport.
Wie in den vergangenen Jahren absolvierte die Schweizer Nationalmannschaft ihr Training zusammen mit zwei Teams aus Italien und Frankreich. «Wir können uns so mit den Leuten aus den anderen Ländern austauschen und ihnen die schöne Schweiz zeigen», sagt Jakob Widmer. Nachdem bereits in Kroatien, Slowenien, Deutschland, Italien sowie Österreich Wettkämpfe für den Weltcup stattfanden, treffen sich die Sportler im Tessin am kommenden Wochenende zur Endrunde. Um den Weltcuptitel kämpfen 300 Springer aus über 30 Nationen. «Wir sind definitiv bereit für den Wettkampf. Wir konnten gute Sprünge machen, das Ziel ist erreicht», ist sich Jakob Widmer sicher.