Naphthalin
Emmen will die Schulanlage Hübeli schadstofffrei machen

Neue Luftreinigungsgeräte helfen bereits gut bei der Reduktion von Naphthalin im Schulhaus Hübeli. Nun plant die Gemeinde Emmen weitere Sanierungsmassnahmen.

Beatrice Vogel
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Die Gemeinde Emmen will den Giftstoffen im Schulhaus Hübeli an den Kragen. Die Schulanlage mit Baujahr 1967 (saniert 2015) ist die einzige in Emmen, in der erhöhte Naphthalin-Werte gemessen wurden. Bereits vor zwei Jahren wurden deshalb Luftreinigungsgeräte installiert. Nun plant der Gemeinderat zusätzlich eine Schadstoffsanierung und beantragt dafür beim Parlament einen Sonderkredit über 1,1 Millionen Franken.

Im Emmer Schulhaus Hübeli wurden erhöhte Schadstoffwerte gemessen.

Im Emmer Schulhaus Hübeli wurden erhöhte Schadstoffwerte gemessen.

Archivbild: Dominik Wunderli

Wie es im Bericht und Antrag heisst, wurde durch die neuen Geräte mit Aktivkohle- und zusätzlichem Carbonfilter die Schadstoffmenge in der Luft bereits deutlich reduziert. Durch Kernbohrungen wurde zudem festgestellt, dass es die Fussböden sind – genauer gesagt eine teerhaltige Spreuschicht zwischen Betonbodenplatte und Unterlagsboden – von denen das Naphthalin ausgeht. In zwei Pilotprojekten wurden deshalb bereits die Böden im Werkraum sowie in einem Klassenzimmer saniert, die beide hohe Messwerte aufwiesen. Diese Sanierung erwies sich gemäss Bericht als wirksam.

Die Werkbänke aus Holz nehmen das Naphthalin auf

In den kommenden Sommer- und Herbstferien sollen nun die Böden der übrigen Klassen-, Gruppen- und Fachzimmer im Schulhaus Hübeli saniert werden. Die Betondecken sollen einen isolierenden Anstrich erhalten. Zudem wird bereits im Mai das Mobiliar im Werkraum ausgetauscht. Da Werkbänke und Schränke hauptsächlich aus offenporigem Massivholz bestehen, nehmen sie laut dem Bericht Naphthalin aus der Luft auf – anders als konventionelles Klassenzimmermobiliar, das «kunstharzbelegt» ist.

Die Luftreinigungsgeräte werden nach der Sanierung noch weiter in Betrieb bleiben – «um das ‹Ausgasen›, welches noch über eine gewisse Zeit stattfinden wird, zu überbrücken», heisst es im Bericht. Zudem werden weiterhin Messungen durchgeführt. Sollte mit den geplanten Massnahmen die Zielwerte nicht erreicht werden, ist ein weiterer Ersatz von Mobiliar angedacht.

Der Emmer Einwohnerrat entscheidet an seiner Sitzung vom 18. Mai über den Sonderkredit.