NEUENKIRCH: Im Chüsenrainwald blüht die Natur wieder auf

Weiher, Gräben, Wald und viel Natur: Die Pflegemassnahmen im Chüsenrainwald in Neuenkirch zeigen Wirkung.

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Ein Bijoux aus Wald, Wasser und viel Natur: Chüsenrainwald in Neuenkirch. (Bild: PD)

Ein Bijoux aus Wald, Wasser und viel Natur: Chüsenrainwald in Neuenkirch. (Bild: PD)

Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Turbenmoos und in einem Teil des Chüsenrainwaldes auf dem Gemeindegebiet von Neuenkirch Gräben entwässert und Torf abgebaut (siehe Karte im Bilderslider). 1995 erarbeitete der Kanton Luzern ein Regenerationskonzept mit dem Ziel, das Gebiet in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen. Die Korporation Sempach als Grundeigentümerin und die Dienststelle Landwirtschaft und Wald setzten seither zahlreiche Massnahmen um: Entwässerungsgräben wurden zugeschüttet und verschiedene neue Weiher geschaffen. Schrittweise wichen standortfremde Weymouth-Föhren zugunsten eines Föhren-Birken-Bruchwaldes. Das jährliche Zurückschneiden von Gehölzen und Brombeeren förderte das Wachstum der Besenheide, Heidelbeere und der Pflanzen entlang der Grabenufer.

Die Massnahmen hätten Wirkung gezeigt, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Es sei «ein für das Luzerner Mittelland einzigartiges Naturjuwel» entstanden. Allgemein hätten Weiher und vernässte Gräben stark zugenommen. Seltene und gefährdete Sumpf- und Verlandungspflanzen, vor allem die Drachenwurz, breiteten sich aus und die Froschpopulation habe sich vervielfacht. Zahlreicher als zuvor sei auch die seltene Moorbirke und wertvolles Totholz durch absterbende Weymouth-Föhren.

Seit 2006 ist das acht Hektaren grosse Naturgebiet ein Waldreservat. In den nächsten Jahren planen die Korporation Sempach sowie die Dienststelle Landwirtschaft und Wald weitere Massnahmen. So sollen die Mooreidechse und verschiedene Libellenarten gezielt gefördert und die weitgehend fehlende Waldföhre punktuell gepflanzt werden. Als entscheidende Massnahme erhöhen zusätzliche Gräben den Pegel des Wassers. Dies führe zu einer grösseren Vernässung im Gebiet. Langfristig soll das Waldreservat ganz ohne äussere Eingriffe auskommen.

HINWEIS:
Zur Information für die Waldbesucher steht beim grossen Weiher gegenüber des Munitionsdepots eine neue Tafel

pd/rem

Der grosse Weiher im Chnüsenraindwald. (Bild: PD)

Der grosse Weiher im Chnüsenraindwald. (Bild: PD)

Wächst im Chüsenrainwald: die seltene und gefährdete Drachenwurz (Calla palustris). (Bild: PD)

Wächst im Chüsenrainwald: die seltene und gefährdete Drachenwurz (Calla palustris). (Bild: PD)

Die Karte des Tubenmoos links heute und rechts ein Ausschnitt aus dem Jahr 1930. (Bild: PD)

Die Karte des Tubenmoos links heute und rechts ein Ausschnitt aus dem Jahr 1930. (Bild: PD)