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Der Luzerner Stadtrat hat die Zuschlagsverfügung für das neue Lösch- und Rettungsboot der Feuerwehr Stadt Luzern an eine Firma in Finnland erteilt. Die Kosten waren anfänglich deutlich unterschätzt worden.
Der Feuerwehr Stadt Luzern stehen aktuell das Ölwehrboot «Blitz» sowie das Lösch- und Rettungsboot «Donner» zur Verfügung. Letzteres muss zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft dringend ersetzt werden. Luzerns Stadtrat hat der Weldmec Marine Ab in Finnland nun die Zuschlagsverfügung erteilt. Das teilte er am Montagvormittag mit. In ihrem Bericht und Antrag an das Parlament schreibt die Stadtregierung:
«Diese Anbieterin erfüllt sämtliche Eignungskriterien, und ihr Angebot ist das günstigste.»
Nun muss am 4. Juni noch das Stadtparlament über das Geschäft befinden. Bei Zustimmung durch das Parlament werden umgehend der Vertrag unterschrieben und die Bestellung ausgelöst, hält der Stadtrat fest. Vor Ende 2021 soll das neue Lösch- und Rettungsboot dann geliefert und einsatzbereit sein.
Die Kosten für die Beschaffung des neuen Lösch- und Rettungsboots belaufen sich inklusive Teuerungszuschlag auf 914 300 Franken. Der Kanton beteiligt sich mit 340 000 Franken und die Gebäudeversicherung Luzern mit 91 400 Franken an der Beschaffung. Die restlichen Kosten von 482 900 Franken sind durch die Feuerwehr Stadt Luzern zu tragen. Die künftigen Unterhalts- und Reparaturarbeiten werden von einem lokalen Unternehmen ausgeführt werden, hält der Stadtrat fest.
Dass das heutige Löschboot «Donner» der Stadtluzerner Feuerwehr den neusten Anforderungen nicht mehr genügt, war schon 2011 bekannt. Deshalb wurde bereits damals eine Arbeitsgruppe zur Klärung der Beschaffung eines neuen Löschboots eingesetzt. Allerdings wurden sich Stadt und Kanton lange nicht einig über den Kostenteiler. Zudem wurden die Kosten zunächst zu tief eingeschätzt. Anfänglich rechnete man mit einem Betrag zwischen 400 000 und 600 000 Franken. Später wurden die Beschaffungskosten für das neue Lösch- und Rettungsboot inklusive der zu installierenden Feuerwehrtechnik von einer Arbeitsgruppe auf 767 000 Franken geschätzt. Der Kanton versprach, dass er sich zu 50 Prozent an den Beschaffungskosten beteiligen werde, maximal aber mit 340 000 Franken. Dazu soll ein zusätzlicher Beitrag der Gebäudeversicherung von 91 400 Franken kommen.
Auf die Ausschreibung der Stadt im Mai 2019 gingen schliesslich sechs Angebote von vier Anbietern ein. Alle sechs lagen jedoch über der Kostenschätzung. Dazu schreibt der Stadtrat jetzt: «Es hat sich gezeigt, dass aufgrund der wenigen Referenzprojekte – die meisten Löschboote sind grösser als das für Luzern geplante – der Aufwand für den Einbau der Feuerwehrtechnik bei kleinerer Baugrösse unterschätzt wurde.» Der Kanton machte klar, dass er trotz höherer Beschaffungskosten seinen Anteil von 340 000 Franken nicht erhöhen werde.
«Das Lösch- und Rettungsboot ist nicht nur bei Bränden auf Schiffen und Booten zur Personenrettung und Brandbekämpfung unverzichtbar», hält Luzerns Stadtrat fest.
«Es wird auch für die Brandbekämpfung von Gebäuden im ufernahen Bereich eingesetzt.»
Mehrmals jährlich komme das Boot zusätzlich für Ölwehraufgaben zugunsten des Gewässerschutzes zum Einsatz. Zudem unterstützt die Feuerwehr mit ihrem Boot bei Bedarf die Wasserpolizei, zum Beispiel bei Seerettungen, wenn gleichzeitig mehrere Boote oder Schiffe in Seenot geraten, oder bei Bergungen von Booten und Fahrzeugen.