Das neue Luzerner Mitmach-Musical «Verona Beach Club» schafft einen Strand nur für Arbeitslose

Vom Kind bis zum Rentner: Das Musical «Verona Beach Club» lädt Personen ohne Job zum Mitmachen ein.

Sabina South
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«Verona Beach Club» nennt sich ein Mitmach-Musical der etwas anderen Art. Im April dieses Jahres geht das aussergewöhnliche Kulturprojekt an den Start – und hegt grosse Ambitionen: «Die Teilnahme ist offen für alle Menschen ohne Job», sagt Daniel Korber, Regisseur und zusammen mit Naira Ramos Co-Gesamtleiter des Projekts. «Alle, die nicht im freien Arbeitsmarkt erwerbstätig sind, dürfen mitmachen.»

Sie sind trotz Schneesturm in Strandlaune: Naira Ramos mit Daniel Korber, Regisseur des Musicals «Verona 3000», auf der Ufschötti. Ihr neues Mitmach-Musical heisst «Verona Beach Club».

Sie sind trotz Schneesturm in Strandlaune: Naira Ramos mit Daniel Korber, Regisseur des Musicals «Verona 3000», auf der Ufschötti. Ihr neues Mitmach-Musical heisst «Verona Beach Club».

Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 26. Februar 2020)

Gesucht werden Kinder, Jugendliche, Menschen in Rente, Hausfrauen und -männer, Asylsuchende, Studierende, IV-Beziehende, Arbeitslose oder Leute, die aus sonstigen Gründen keiner regulären Arbeit nachgehen. Gemeinsam soll die bunt gemischte Gruppe ein schweizerdeutsches Musical entwickeln. Im Sommer 2022 soll die Neuschöpfung schliesslich im grossen Stil aufgeführt werden. «Es dürfen sich auch Theaterbegeisterte melden, die nur wenig Schweizerdeutsch sprechen oder ihren Wohnsitz ausserhalb der Zentralschweiz haben», betont Korber. Alle Teilnehmenden werden schliesslich ein forderndes Trainingsprogramm in Gesang, Schauspiel und Bewegung durchlaufen.

Gemeinsame Sache, verschiedene Hintergründe

Man erinnere sich an das Vorgängerprojekt «Verona 3000», das Daniel Korber vor sechs Jahren mit einem Team aus jungen Luzerner Kulturschaffenden in die Mehrzweckhalle auf der Luzerner Allmend brachte. «Damals waren die Mitwirkenden auf und hinter der Bühne ausschliesslich Jugendliche», sagt Korber im Gespräch. Diesmal bestehe die Herausforderung dabei, Menschen aus verschiedenen Generationen und aussergewöhnlichen Lebenssituationen zusammen zu bringen und sie in die Entwicklung von Geschichte, Text und Musik einzubeziehen. Auf dem gemeinsamen Weg zur Zielline soll mit Verona Beach Club ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass die unterschiedlichsten Menschen für eine gemeinsame Sache Verantwortung übernehmen können. Zudem sollen auch Hoffnungen und Ängste der Luzerner Bevölkerung im Bezug auf ihr Leben in einer Tourismusstadt thematisiert werden.

Der Beach Club wird so zum facettenreichen Sinnbild. Der Strand als mystischer Sehnsuchtsort oder als gewinnorientiertes Ferienpoariadies. «Wir wollen mit den freiwilligen Teilnehmenden ein Musical entwickeln, das mit dem Leben des Publikums und des Bühnenensembles direkt etwas zu tun hat und nicht aus kommerziellem Interesse entsteht», sagt Daniel Korber.

Hinter dem Projekt steht ein Zusammenschluss von Kulturschaffenden, die mehrheitlich auch schon bei Verona 3000 dabei waren. «Wir initiieren dieses Projekt aus purer Lust an der Idee», so Korber. Die Öffentlichkeit darf dem Prozess übrigens durch Social Media und offene Proben kontinuierlich über die Schultern gucken.

Hinweis: «Verona Beach Club»: Kick-Off am Sonntag, 5. April 2020 um 12 Uhr am Schiffssteg «Verkehrshaus-Lido». Unverbindliche Info-Veranstaltung für alle Neugierigen. Anmeldung und Infos: www.veronabeachclub.ch