Novartis will Luzerner Chefärztin

Verena Briner, Chefärztin der Medizinischen Klinik des Luzerner Kantonsspitals, steht vor der Wahl in den Verwaltungsrat von Novartis. Das stösst auf Kritik.

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Verena Briner ist für den Verwaltungsrat der Novartis vorgeschlagen. (Bild: Philipp Schmidli/Neue LZ)

Verena Briner ist für den Verwaltungsrat der Novartis vorgeschlagen. (Bild: Philipp Schmidli/Neue LZ)

Verena Briner (1951), Chefärztin der Medizinischen Klinik und des Departements Medizin des Luzerner Kantonsspitals soll an der Novartis-Generalversammlung vom kommenden Freitag in den Verwaltungsrat gewählt werden. Ihre Kandidatur wird allerdings kritisiert.

In einem Brief, der der Neuen Luzerner Zeitung vorliegt, wirft Rainer Kaelin, Facharzt für Pneumologie und innere Medizin aus Morges VD, der Luzerner Chefärztin einen Interessenskonflikt vor: «Man kann nicht mit gutem Gewissen als Chefarzt eines öffentlichen Spitals die Interessen der Patienten vertreten und gleichzeitig diejenigen der Industrie», schreibt Kaelin. Die Interessen der beiden Aufgaben würden sich zuwiderlaufen, so Kaelin. Hinzu kommt der Lohn: 2012 wurden die Verwaltungsräte laut Novartis-Geschäftsbericht mit 350'000 Franken entschädigt.

Keine Probleme sieht das Luzerner Kantonsspital (Luks). Die Direktion hat einem allfälligen Mandat Briners zugestimmt. «Eine Nebenerwerbstätigkeit kann bewilligt werden, wenn die Aufgabenerfüllung nicht tangiert wird und kein Interessenkonflikt besteht», so Luks-Sprecherin Angela Zobrist. Das Mandat von Verena Briner sei in Absprache mit dem Spitalrat bewilligt worden. Man habe sich dabei an die Empfehlungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften gehalten. «Diese Empfehlungen werden bei der Wahl Frau Briners in den Novartis-Verwaltungsrat erfüllt», so Zobrist.

Pascal Imbach