Die fünf Luzerner Stadträte haben am Montag ihre Arbeit aufgenommen. Dabei gab es auch für die bisherigen Mitglieder der Exekutive die eine oder andere Neuerung.
Auf dem Tisch des neuen Stadtpräsidenten Stefan Roth liegen am Montag spezielle Schöggeli. Auf dem Konfekt ist sein Porträtbild zu sehen. «Meine Mitarbeiter haben mich damit überrascht», erzählt Stefan Roth. Er bleibt Finanzdirektor, sagt aber: «Es ist doch ein spezieller Tag, denn als Stadtpräsident bin ich noch vermehrt Repräsentant dieser schönen Stadt. Es ist ein Privileg, diese Aufgabe ausüben zu dürfen.» Am Dienstag führt Roth die erste Sitzung des neuen Stadtrates.
Ursula Stämmer, die amtsälteste Luzerner Stadträtin hat als einzige ihr Büro im dritten Stock. Sie übernahm mit dem Wechsel in die Bildungs- und Kulturdirektion das Büro von Urs W. Studer. Stämmer hat vom Sitz der Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit an der Obergrundstrasse ins Hauptgebäude des Stadthauses gezügelt. «Die Umgebung ist mir von den Sitzungen des Stadtrates nicht unbekannt, und vielleicht hole ich mir ja auch vom Turm der Franziskanerkirche neue Inspirationen.» Nur eines sei wirklich neu gewesen am Montagmorgen, lacht sie: «Ich habe mein Velo an einem anderen Ort abgestellt!»
Wie sein Büro eingerichtet wird, ist Adrian Borgula nicht so wichtig. Vielmehr kommt er schon am ersten Arbeitstag auf inhaltliche Aspekte zu sprechen. «Meine Richtschnur ist die Nachhaltigkeit. Wir müssen den künftigen Generationen mindestens die gleichen Chancen geben, wie wir sie heute haben.» Im Sommer hatte er im Zuge der Amtsvorbereitung kaum freie Zeit. Deshalb kündigt er an, im Herbst zwei Wochen Ferien zu beziehen. Für Wanderungen in der Natur wird er als Stadtrat wohl weniger Zeit haben. Dafür hat er ein Schafsfell mit ins Büro genommen, auf dem er über den Mittag mal ein Nickerchen machen will.
Das Büro der neuen Baudirektorin Manuela Jost könnte man fast mit einem Blumenladen verwechseln. Gleich drei grosse Sträusse schmücken an ihrem ersten Arbeitstag die Ablagen. An der Seitenwand hängt, logisch bei einer Baudirektorin, der städtische Zonenplan, «der heilige Gral», wie ihn Jost nennt. Darunter steht ein Tee-Set. «Ich trinke viel Tee und biete ihn auch meinen Besuchern an», sagt sie.
Der neue Sozialdirektor Martin Merkimuss einen Seitenwechsel bewerkstelligen. Der langjährige politische Journalist sitzt nun selbst an den Hebeln der Exekutive. «Ich muss mich umstellen», sagt Merki. Es werde sicher herausfordernd sein für seine Mitarbeiter, «sicher auch, weil ich noch nicht alles weiss, aber auch, weil ich kritische Fragen stellen werde». Merki hat die Direktion bereits seit zwei Wochen kennen gelernt. «Jetzt freue ich mich, dass es losgeht.» In seinem Büro fehlen noch die Bilder, ansonsten ist es eingerichtet.
Christian Bertschi/bep