Öffentlicher Verkehr
Auch das Geschäftsjahr 2021 der Zentralbahn sieht düster aus

Das Wachstum der Zentralbahn wurde 2020 durch Corona ausgebremst. Die Verbesserungen in diesem Jahr werden nur ganz klein sein, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Simon Mathis
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Ein Zentralbahn-Zug unterwegs nach Engelberg.

Ein Zentralbahn-Zug unterwegs nach Engelberg.

Bild: Pius Amrein (Grafenort, 7. Juni 2021)

Heute Freitag hat die Zentralbahn neue Zahlen des laufenden Geschäftsjahres 2021 präsentiert. Verglichen mit dem Vorjahr, das ebenfalls von Corona geprägt war, ist zwar eine minime Verbesserung festzustellen. Aber neben dem Geschäftsjahr 2019 sehen die Kennzahlen weiterhin düster aus. Das Wachstum der Zentralbahn wurde 2020 durch Corona abrupt gestoppt.

Die Zentralbahn-Züge legten heuer bisher 79 Personenkilometer zurück. Gegenüber 2020 ist das eine Verbesserung von 1 Prozent, jedoch eine Verschlechterung von 46 Prozent gegenüber 2019. Zahlen zum Personenverkehrsertrag gibt es noch nicht; diese ermittelt die Zentralbahn nur jährlich.

80 Prozent des Pendlerverkehrs sollen zurückkehren

Michael Schürch, Geschäftsführer Zentralbahn

Michael Schürch, Geschäftsführer Zentralbahn

Zentralbahn-Geschäftsführer Michael Schürch rechnet damit, dass sich das wichtige Segment des internationalen Tourismus auch im nächsten Jahr nicht merklich erholen wird. «Wir gehen allerdings davon aus, dass sich der Pendlerverkehr 2022 auf ungefähr 80 Prozent der Zeit vor Corona erhöhen wird», sagte Schürch an der Pressekonferenz vom Freitag. Er hoffe zudem, dass die Maskenpflicht im ÖV in absehbarer Zeit aufgehoben werde.

«Ich persönlich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Maskenpflicht kontraproduktiv ist.»

Das sei allerdings auch kein Plädoyer für eine Covid-Zertifikatspflicht im ÖV, so Schürch. In Bezug auf den internationalen Tourismus plane die Zentralbahn, sich stärker zu diversifizieren. Zurzeit stammen nämlich 89 Prozent der ausländischen Gäste aus China und 7 Prozent aus Taiwan.

Doppelspur Luzern-Horw kurz vor Abschluss

Darüber hinaus stand die Pressekonferenz ganz im Zeichen der grossen Zentralbahn-Baustelle im Bahnhof Luzern, wegen der auf der Strecke zwischen Luzern und Allmend zurzeit Busse verkehren. «Die Arbeiten kommen gut voran», sagte Gesamtprojektleiterin Yass Röhricht von den SBB.

Die Eröffnung der neuen Doppelspur zwischen Luzern und Horw könne also voraussichtlich wie geplant zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember erfolgen. Damit gehen anderthalb Jahre Bauzeit und 10 Jahre Planung zu Ende. Michael Schürch zeigte sich überzeugt: «Es war die richtige Entscheidung, diesen Ausbau trotz unsicherer Zeiten umzusetzen.» Denn die Entwicklung von Luzern Süd sei noch lange nicht abgeschlossen, sagte er mit Blick auf die geplanten Grossprojekten Pilatusarena und Campus Horw.