ÖV: Rottaler verlieren den direkten Anschluss

Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) will das Angebot im öffentlichen Verkehr im Rottal verändern und die Buslinien 60 und 61 umbauen. Die betroffenen Gemeinden reagieren geharnischt auf den neuen Fahrplan. Es werde am falschen Ort gespart.

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Den Rottalern passen die Umstellungen der VVL auf der Buslinie 61 gar nicht. (Bild: Archiv Neue LZ)

Den Rottalern passen die Umstellungen der VVL auf der Buslinie 61 gar nicht. (Bild: Archiv Neue LZ)

Der Verkehrsverbund Luzern will die Buslinie 61 (Ettiswil-Ruswil-Luzern) in den Stosszeiten nur noch halbstündlich statt viertelstündlich zum Bahnhof Luzern fahren lassen. Während dem Hauptverkehr werden alle 15 Minuten Verstärkungskurse bis zum Pilatusplatz geführt, aber nur Schulzeit. Der Bahnhof würde von diesen Bussen nicht bedient.

Im Gegenzug soll die Linie 60 (Ruswil-Rothenburg Station) ausgebaut werden. Ein Bus wird jede halbe Stunde in Rothenburg Station halten, wo nur ein Umsteigen auf die S-Bahn direkt zum Bahnhof Luzern führt.

Der Verkehrsverbund berufe sich beim Angebotsumbau auf die vom Regierungsrat geforderten Sparmassnahmen im Rahmen des Projektes Leistungen und Strukturen II, schreiben die Rottaler Gemeinden in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Donnerstag.

«Massive Angebotsverschlechterung»

Die Gemeindevertreter von Buttisholz, Grosswangen, Ettiswil und Ruswil üben harsche Kritik an diesen Umbauplänen, wollen sich gegen den unvorteilhaften Fahrplan wehren.

Der Ausbau der Linie 60 und der gleichzeitige Abbau der Linie 61 (besonders die direkte Verbindung zum Bahnhof Luzern) sei für die Benützer aus den Rottalgemeinden eine massive Angebotsverschlechterung.

Die Buslinie 61 erfreue sich grosser Beliebtheit und werde rege genutzt. Die Passagierzahlen seien in den letzten neun Jahren um 23,4 Prozent angestiegen.

Vorschlag: Buslinie 60 streichen

Die vier Gemeinden sehen Sparpotential, nicht aber bei den ihrer Meinung nach sehr gut ausgelasteten Linien. Stattdessen solle die Linie 60 als unattraktives und kostenintensives Angebot gestrichen werden, heisst es in der Mitteilung der Rottaler zum Schluss.

pd/uus

Diese Nachteile befürchten die Rottaler Gemeinden

pd. Der geplante Umbau der Busliniern 60 und 61 im Rottal bedeute für Passagiere aus Buttisholz, Grosswangen und Ettiswil bedeute neu ein zweimaliges Umsteigen, um zum Bahnhof Luzern zu gelangen, zuerst in Ruswil und anschliessend beim Bahnhof Rothenburg Station.

Erschwerend komme hinzu, dass ein Umsteigen in Rothenburg für gehbehinderte und rollstuhlabhängige Personen oder Personen mit Kinderwagen nahezu unmöglich sei.

Es wäre inkonsequent, wenn der Verkehrsverbund beabsichtige, parallel zum Umbau der Buslinien den Ausbau des Busterminals in Rothenburg auf die Jahre 2017 bis 2018 zu verschieben.

Zudem sei bereits heute der S-Bahn Anschluss in Rothenburg auf Grund von Verkehrsüberlastungen auf der Strasse nicht jederzeit gewährleistet. Zu Stosszeiten wären in der S-Bahn ab Rothenburg Station kaum mehr Sitzplätze vorhanden.