Seit dem Mittelalter gibts in Luzern Passionsspiele. Nach langem Unterbruch wird die Tradition 2013 wieder aufgenommen – mit einem Star.
Wenn Alois Metz, Leiter der katholischen Pfarrei St. Johannes, von seinem Projekt spricht, ist er Feuer und Flamme. Das Vorhaben ist ambitiös: Voraussichtlich vom 8. bis 15. September 2013 gibt es täglich eine im grossen Stil inszenierte Openair-Aufführung über das Leiden und Sterben Jesu. Geplanter Austragungsort ist die Lidowiese. Jeweils rund 1000 Zuschauer werden die über 100 Schauspieler, Sänger und Musiker auf der Bühne am See erleben können. Als Komponist für das Luzerner Passionsspiel konnte der bekannte deutsche Liedermacher Konstantin Wecker gewonnen werden. Das Budget beträgt 1 Millionen Franken.
Luzern ist – oder besser gesagt war – eine der Hochburgen der Passionsspiele. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf 1453 zurück. «Luzern dürfte neben dem oberbayerischen Oberammergau die wichtigste Spielstätte gewesen sein», so Metz. Das Ende der Passionsspiele kam im 18. Jahrhundert durch ein Verbot – erst 1924 wurde in Luzern ein Neuanfang gewagt. Nach drei Vorstellungen war 1938 aber wieder Schluss. Dies wegen Geldnöten und fehlender Unterstützung der Behörden.
Dave Schläpfer