In der Zentralschweiz werden Kunststoffabfälle auch in Zukunft nicht separat mit Güselfahrzeugen bei den Haushaltungen eingesammelt. Gründe dafür sind die Kosten und die hohe Effizienz der neuen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen.
Die Zentralschweizer Umweltdirektorenkonferenz (ZUDK) und die Renergia Zentralschweiz AG haben am Freitag eine Studie zu Kunststoffabfällen vorgestellt. Demnach schliessen eine Separatsammlung bei den Haushalten mit anschliessendem Recycling und eine allgemeine Entsorgung im Hauskehricht praktisch gleich gut ab.
Grund dafür ist die neue Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen. Diese produziert mit der aus dem Verbrennen der Abfälle gewonnenen Energie Strom.
Die energetische Verwertung von Kunststoff habe dank der hohen Effizienz der neuen Kehrichtverbrennungsanlage einen ähnlich hohen Nutzen wie das separate Einsammeln und Reziklieren des Plastikabfalles, heisst es in der Mitteilung.
Das separate Einsammeln des Kunststoffabfalles mit Güselfahrzeugen ist zudem teuer. Die Kosten werden in der Studie auf zehn Millionen Franken veranschlagt. Die Entsorgung der Siedlungsabfälle würde dadurch für die Bevölkerung um rund einen Fünftel teurer.
Trotzdem möchte die ZUDK das Recycling von Plastik fördern. Zur Zeit wird deshalb geprüft, ob bei den Ökihöfen Sammelstellen für Kunststoffflaschen geschaffen werden sollen. Eine Separatsammlung in den Ökihöfen dürfte die Kosten im Gegensatz zu einer Separatsammlung bei den Haushalten nur marginal beeinflussen.
Bei den Grossverteilern Migros und Coop können bereits leere Kunststoffflaschen zum Recycling zurückgegeben werden (wir berichteten). Da die Grossverteiler dies über ihre bestehende Logistikkette tun könnten, könne eine gute Recyclingqualität bei geringen Kosten erzielt werden, heisst es in der Mitteilung.
HINWEIS: Die ganze Studie zum Nachlesen »
sda/rem
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