PFLEGE: Heim AG: Horw will alle Aktien behalten

Auch Horw will sein Heim auslagern. Man will aber anders vorgehen als in der Nachbargemeinde.

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Das Altersheim Kirchfeld in Horw von aussen. (Bild: Philipp Schmidli)

Das Altersheim Kirchfeld in Horw von aussen. (Bild: Philipp Schmidli)

Das Modell macht Schule. Luzern, Emmen und Hochdorf haben ihre Pflege- und Altersheime bereits in eine Aktiengesellschaft ausgelagert, in Kriens, Rothenburg und nun auch in Horw sind entsprechende Pläne bereits weit fortgeschritten. Wie der Horwer Gemeinderat mitteilt, erarbeitet er derzeit einen Bericht und Antrag zur Auslagerung des Heims Kirchfeld. Das Ziel ist, dass der Einwohnerrat im Sommer darüber entscheiden kann. Im Herbst soll die Volksabstimmung stattfinden. Bei einem Ja würde die Heim AG frühestens per 2018 gegründet.

Von der Auslagerung erhofft sich der Gemeinderat, «dass das Heim schneller auf den sich stark verändernden Markt reagieren kann», sagt Sozialvorsteher Oskar Mathis (L20) auf Anfrage. Die AG soll zu 100 Prozent im Besitz der Gemeinde bleiben. Ein Verkauf eines Teils der Aktien ist nicht vorgesehen. «Damit wollen wir zeigen, dass die Gemeinde weiterhin Versorgungsverantwortung übernimmt und ihre strategischen Einflussmöglichkeiten wahren will», sagt Mathis. In diesem Punkt unterscheidet sich Horw von seiner Nachbargemeinde Kriens. Dort soll die Gemeinde – geht es nach dem Willen des Gemeinderats – einen Drittel der Aktien ihrer Heim AG verkaufen dürfen (Ausgabe vom 3. Januar).

Gemeinderat will Land im Baurecht abgeben

Eine Gemeinsamkeit mit Kriens dagegen ist, dass der Horwer Gemeinderat das Land nicht vollständig der Heim AG übertragen will. «Der Gemeinderat bevorzugt die Abgabe im Baurecht», sagt Mathis. Ob dies auch so umgesetzt wird, ist aber noch offen. Man wolle noch den Einwohnerrat via Kommissionen in diese Frage einbinden, so Mathis. Die Höhe des Aktien­kapitals hängt nicht zuletzt stark davon ab, ob die AG das Land selbst besitzt oder nicht. Konkrete Zahlen nennt Mathis noch nicht. Ebenfalls noch offen sei, mit welchen flüssigen Mitteln das ausgelagerte Heim in die Selbstständigkeit entlassen wird. Das Geld dazu kommt aus der Spezialfinanzierung.

In Kriens zu reden gab auch die Frage, ob die Gemeinderäte, die im Verwaltungsrat der AG vertreten sind, ihr Honorar in die Gemeindekasse einzahlen müssen. Derzeit besteht diesbezüglich noch keine Regelung (Ausgabe vom 10. Januar). Gemäss Mathis hat man das Thema in Horw noch nicht besprochen.

Arbeitsbedingungen sollen gleich bleiben

Die Arbeitsbedingungen für die Angestellten im Kirchfeld sollen sich nicht verändern. Geplant ist eine «Besitzstandswahrung» für das Personal, wie es in der Mitteilung heisst. Auch bei den Führungspositionen im Heim sind keine Veränderungen geplant. Ebenfalls nicht vorgesehen ist derzeit eine Fusion mit den ausgelagerten Heimen der Stadt Luzern oder der Gemeinde Kriens.

Das Pflegeheim Kirchfeld bietet derzeit 159 Betten an. Künftige Ausbauarbeiten müsste die ausgelagerte AG selbst planen und finanzieren. (std)