Plakatkampagne
Stadt Luzern wirbt gegen Taubenfütterung und gibt Tipps zur Abwehr dieser Vögel

Noch bis am 11. Juni weisen Plakate in der Luzerner Innenstadt darauf hin, dass Tauben nicht gefüttert werden sollen. Die neuen Plakate mit dem Slogan «Wer mich liebt kein Futter gibt!» heben hervor, dass Taubenfüttern auch für die Tauben selbst negative Folgen hat.

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Mit diesem Plakat weist die Stadt Luzern darauf hin, dass Tauben nicht gefüttert werden sollen.

Mit diesem Plakat weist die Stadt Luzern darauf hin, dass Tauben nicht gefüttert werden sollen.

(zim) Wie alle Wildtiere sind auch die Tauben in der Stadt Luzern bestens in der Lage, selber genügend Futter zu finden. Sie sind deshalb nicht auf zusätzliches Futter angewiesen. Das gut gemeinte Füttern ist falsch verstandene Tierliebe und hat negative Folgen, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Luzern vom Donnerstag. An Fütterungsplätzen sind die Tiere oft nahe zusammen, so können Parasiten und Krankheitserreger einfacher zwischen den Tieren übertragen werden. Auch ist es für die Tauben nicht gut, wenn ihre Anzahl durch zu viel Futter stark anwächst. Denn die Anzahl Brutplätze in einer Stadt sind begrenzt.

Weniger Futter, weniger Tauben

Es gibt in einer Stadt so viele Tauben, wie es die Menge Futter zulässt. Das würden wissenschaftliche Studien belegen, heisst es in der Mitteilung weiter. So seien während des ersten Lockdowns im Frühling 2020 nur wenige Tauben im Zentrum von Luzern anzutreffen gewesen, denn kaum jemand habe Vögel gefüttert und es habe auch kaum Nahrungsreste durch Picknicks und Littering gegeben. Vermutlich hätten sich die Tauben damals vermehrt in den Aussenquartieren aufgehalten, um dort nach Nahrung zu suchen.

Im Frühling wird sehr viel im Freien gegessen. Die Menge an Nahrungsresten ist nach Angaben der Stadt derzeit überdurchschnittlich gross, entsprechend seien derzeit wieder in etwa so viele Tauben im Zentrum von Luzern anzutreffen wie vor dem ersten Lockdown. Damit ihre Zahl nicht weiter zunimmt, sei es nun besonders wichtig, dass die Tauben nicht gefüttert werden.

Massnahmen wie die Plakataktionen der Stadt Luzern seien wirkungsvoll: 2001 gab es in der Stadt rund 7500 Tauben – viel zu viele. Als Reaktion darauf wurde das Sensibilisierungsprojekt «Stadttauben Luzern» lanciert. Dank der Fortführung habe der Taubenbestand bis heute auf 2000 bis 3000 Tiere gesenkt werden können. Ziel der Stadt sei es, die Anzahl Tauben auf diesem Niveau zu halten.

Neuer Flyer mit Tipps zu Tauben

Was kann man tun, wenn Tauben sich auf dem Balkon niederlassen? Als erfolgreiche Massnahme zur Taubenabwehr haben sich gespannte dünne Drähte an Geländern, Fenstersimsen, abgewinkelten Regenrinnen und anderen Landeplätzen von Tauben erwiesen. Auf ihnen finden die Tauben keinen Halt, verlieren die Balance und müssen wieder abfliegen. Wichtig ist allerdings, die für den Standort richtige Höhe für die Drähte zu finden. Ist der Draht zu hoch gespannt, fliegen die Tauben ihn einfach von unten an und machen es sich darunter bequem. Ist er zu niedrig, finden sie zwischen den Drähten Platz.

Im Idealfall lassen Sie die Drähte zur Taubenabwehr von Profis installieren. Damit ist zum einen eine korrekte Installation gewährleistet. Zum anderen besteht eine grosse Gefahr, sich als Laie beim Anbringen des Taubenschutzes an den zumeist hoch gelegenen Landeplätzen zu verletzen. Weitere Hintergrundinformationen zu den Tauben und dem Taubenprojekt der Stadt Luzern finden sich im neuen Flyer.

Wer einen Garten hat, kann auf verschiedene Abschreckmethoden setzen, um Tauben abzuwehren. So hat es sich bewährt, Folienstreifen, kleine Spiegel oder CDs als Vogelschreck aufzuhängen. Diese können Sie gut in den Bäumen oder an Stäben befestigen.