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An der ÖV-Konferenz des regionalen Entwicklungsträgers Sursee-Mittelland wurde über die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in der Region diskutiert. Dabei wurde klar: Der Durchgangsbahnhof wird dringend benötigt, um das regionale Angebot ausbauen zu können.
Grundsätzlich sei man zufrieden mit dem aktuellen Angebot des öffentlichen Verkehrs in der Region. Das sagten sowohl Yvonne Zemp, Leiterin regionale ÖV-Koordination und SP-Kantonsrätin aus Sursee, sowie Damian Müller, FDP-Ständerat aus Hitzkirch, an der regionalen ÖV-Konferenz am Montagabend. Trotzdem wolle man das Angebot weiter ausbauen und Lücken füllen. Auch Pascal Süess, Geschäftsführer des Verkehrverbunds Luzern (VVL) und Christoph Fessler, Experte Infrastrukturplaner SBB, wagten einen Blick in die Zukunft des öffentlichen Verkehrs der Region Sursee.
Dringend benötigt werde dafür allerdings der Durchgangsbahnhof. Denn man könne aktuell keinen weiteren Zug aus dem Bahnhof Luzern schicken. «Es sind schlicht keine Gleise vorhanden», sagte Pascal Süess, vom VVL. Wolle man also weitere Verbindungen nach Bern, Basel, oder auch Zürich anbieten, müsse man den Bahnhof Luzern vergrössern. In einem weiteren Schritt würden dann auch der Bahnhof Sursee um ein zusätzliches Gleis und längere Perrons erweitert, erläuterte Christoph Fessler von den SBB.
Am 31. Oktober veröffentlichte der Bundesrat die Botschaft zum Ausbau der Infrastruktur. Der Durchgangsbahnhof ist im Ausbauschritt 2035 nicht enthalten. Doch wenigstens die Planung ist gesichert. Der Bund spricht 100 Millionen aus dem Ausbauschritt 2025 für die weitere Planung des Projekts. Für Damian Müller ein gutes Zeichen: «Seien wir ehrlich: Der Bund würde wohl nicht 100 Millionen für die Planung eines Projektes einsetzen, wenn er es nicht realisieren möchte.»
Und Müller geht sogar noch weiter. Er ist zuversichtlich, dass der Durchgangsbahnhof vorgezogen wird und die Bagger bereits 2026 auffahren. «Schweizweit ist kein Projekt so weit fortgeschritten wie der Durchgangsbahnhof. Unser Ziel ist es, dass wir 2026 mit dem Bau beginnen können.» Doch dafür brauche es die Unterstützung aller. Ich sage es hier in aller Deutlichkeit: «Wir dürfen keine Verknüpfung von Bypass und Durchgangsbahnhof mehr herstellen. Die beiden Projekte dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden!» Denn dies sende ein schlechtes Signal an Bern. Sehe der Bundesrat, dass in Luzern Uneinigkeit herrsche, könne er das Projekt viel einfacher auf die lange Bank schieben.
Doch nicht nur der Durchgangsbahnhof war Thema. Auch mit dem Bus will man mehr Gebiete erschliessen. Ab Dezember etwa fährt wochentags ein Bus im Halbstundentakt zum Campus Sursee. Am Wochenende fährt jede Stunde ein Bus zum neuen Schwimmzentrum. Zu den Hauptanliegen gehöre aber auch eine Bus-Bevorzugung im Zentrum sowie der Ausbau des Busbahnhofs Sursee.
Gerade im Hinblick auf die rege Bautätigkeit in der Region, sei es wichtig, dass man bereits bei der Bauplanung den öffentlichen Verkehr mit plane. «Muss man die Linienführung der Busse nachträglich anpassen, ist dies extrem schwierig», sagte Yvonne Zemp. Das zeige sich etwa an Kaltbach. Der Dorfteil der Gemeinde Mauensee sei quasi ein blinder Fleck auf dem Bus-Fahrplan.
Ein weiteres Projekt der Region sei eine Art «Zentrumsbus» für Sursee und an Sursee angrenzende Gemeinden. Dazu sagte Yvonne Zemp am Montagabend: «Wir wollen hier die Linienführung optimieren, neue Quartiere und Einzugsgebiete erschliessen.»