Nasskalt waren sie, die äusseren Bedingungen am Fasnachtsumzug. Gewisse Sujets widmeten sich allerdings brandheissen Themen.
Dauerregen und kühle Temperaturen drückten am grossen Fasnachtsumzug in Reiden etwas auf die Stimmung. Die 22 Teilnehmer liessen sich davon aber nicht beeindrucken. Die Reidener Maskengruppe Urisk vollführte ihre Zirkusattraktionen, der rockende Paukist der Guuggenmusig Honigchuze aus Roggliswil gab den Schlägel spontan an die Zuschauer weiter, und die Turner des STV Reiden holten all jene Gymnastikübungen nach, die sie im letzten Sommer am Eidgenössischen Turnfest wegen des stürmischen Wetters nicht hatten zum Besten geben können.
Im Kontrast zu den nasskalten Bedingungen standen die brandheissen Themen, welche die Gemeindebevölkerung beschäftigen. Die Schlüüch aus Reiden zogen mit einer mobilen Baustelle entlang der Hauptstrasse und machten damit auf die rege Bautätigkeit aufmerksam, die mitunter an den Nerven zerrt. Mehr als nur ein Hauch Nostalgie wehte bei der Darbietung der Sportgruppe Reiden mit, die das Ende des Restaurants Eisenbahn betrauerte. «Ein Herrgöttli tritt ab», verkündeten die Fasnächtler. Der langjährige «Bahnhöfli»-Wirt Josef «Chnörri» Marfurt winkte derweil, auf einer Sänfte getragen, in die Menge – natürlich mit einem Herrgöttli in der Hand.
Sogar zwei Sujets widmeten sich dem Zentralschweizer Jodlerfest in Reiden vom letzten Juni, das aus finanzieller Hinsicht für die Veranstalter kein Ruhmesblatt war. Wegen der teuren Infrastruktur konnte den Helfern nur ein sehr kleiner Obulus ausgerichtet werden, das OK und der Trägerverein (Jodlerklub Heimelig) gingen sogar leer aus. Unter dem Motto «Jeder Rappen zählt» warben die Einachserfreunde Wiggertal daher um eine nachträgliche Spende für die vielen Helfer, der Jodlerklub Heimelig beklagte ebenfalls die Tatsache, dass nach dem dreitägigen Fest mit über 60 000 Besuchern «im Topf kein Franken» übrig blieb.
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