Ob vor dem Manor, in der Ikea oder im Emmen-Center: Wer shoppen will, braucht diese Woche nicht nur Geld, sondern vor allem Geduld. Es sei denn, man ist zu Randzeiten unterwegs.
Warten vor gewissen Läden. Daran haben wir uns gewöhnt. Vor allem in den vergangenen Wochen, vor Weihnachten. Doch schlimmer geht bekanntlich immer. Wer diese Woche in der Stadt Luzern oder in einem der grossen Einkaufszentren shoppen geht, kann sich davon überzeugen, dass die Warteschlangen nochmals angewachsen sind – so wie am Montagabend vor dem Manor-Warenhaus an der Luzerner Weggisgasse:
Bei den Warenhaus-Eingängen steht Ordnungspersonal, regelt den Einlass und beschränkt diesen laut Manor-Mediensprecherin Sofia Conraths notfalls. Trotz vieler Leute versichert sie: «Im Schnitt müssen Kundinnen und Kunden zirka fünf Minuten warten, um ins Warenhaus zu können.» Dass die Warteschlangen nochmals länger geworden sind, kommt nicht von ungefähr – gemäss aktuellen Coronabestimmungen dürfen sich im sechsstöckigen Geschäft nur noch maximal 288 Kundinnen und Kunden gleichzeitig aufhalten. Das sind halb so viele wie vor Weihnachten. «Mit dem Weihnachtsgeschäft sind wir aber trotz der stark einschränkenden Covid-Massnahmen zufrieden und liegen auf Vorjahresniveau», sagt Conraths und fügt an:
«Starke Umsätze in Lebensmittelbereich, im Online-Shop und im Bereich Haushalt und Einrichtung konnten die schwächere Entwicklung im Textilbereich kompensieren.»
Sie rät, Einkäufe am Vormittag zu erledigen, dann sei der Andrang sowohl im Manor Luzern als auch Manor Emmen «mässig».
Umgekehrt bei Ikea: Die Medienstelle empfiehlt für den Einkauf im Möbelhaus in Rothenburg «gemäss aktuellen Erfahrungen» den späteren Nachmittag und Abend. Sonst braucht man Zeit – das musste ein LZ-Leser feststellen, als er am Montag in die Ikea Rothenburg wollte. Bereits im Parkhaus bildete sich vor dem Eingang ein lange Warteschlange:
«Dort wurden die Abstände überhaupt nicht eingehalten», sagt er. Drinnen ging es im selben Stil weiter: Um an einen der berühmten Hot-Dogs zu kommen, benötigte man erneut viel Geduld beim Anstehen. Die Medienstelle von Ikea bestätigt auf Anfrage, dass es am Montag im Möbelhaus in Rothenburg «längere Wartezeiten» gab. Dies habe einerseits am grossen Ansturm gelegen, andererseits am Umstand, dass der Einlass zum Schutz der Kundinnen und Kunden von 2000 auf 1000 Personen habe reduziert werden müssen. «Die Sicherheit unserer Kundinnen und Kunden liegt uns enorm am Herzen, daher verfolgen wir bei Ikea seit Beginn der Pandemie bewusst ausserordentlich strikte Massnahmen – so auch die reduzierte Mindestanzahl Personen», schreibt die Medienstelle. Dies habe sich im Store in Rothenburg inzwischen gut eingependelt, «und die durchschnittliche Wartezeit liegt derzeit bei drei bis vier Minuten».
Ebenfalls Warten angesagt war vor dem einen oder anderen Geschäft im Emmen-Center. Am Dienstag war die Situation laut Direktor Roland Jungo aber schon «entspannter» als am Montag:
«Einerseits durch etwas weniger Besucherinnen und Besucher, andererseits dank optimierter Warteräume und -schlangen sowie – wo möglich – zusätzlicher Eingänge.»
Er geht davon aus, dass der Mangel an Alternativen punkto Freizeitbeschäftigung und das schlechte Wetter den Andrang begünstigt haben. Zudem habe man den Eindruck, dass etwas mehr Kunden aus dem Aargau kämen, wo die Non-Food-Läden geschlossen sind. Insgesamt sei die Kundenfrequenz aber nicht höher als im Vorjahr, der Platz jedoch eingeschränkter.
Es gibt aber (noch) Orte, wo man nirgends anstehen muss – etwa im Krienser Pilatusmarkt. «Die Kundenfrequenz diese Woche ist sehr gut – dennoch gibt's bei uns keine Läden, welche aufgrund von zu hohem Andrang die Kapazität Grenzen erreicht haben», sagt Centerleiter Thomas Hari. Und wie geht das zusammen? Er antwortet:
«Wir haben ein grosses Fassungsvermögen und die Frequenzen verteilen sich sehr gut durch den Tag.»