Der Umzug zog Tausende Schaulustige auf die Strassen. Jubiläen wurden dabei gleich reihenweise gefeiert.
25 Gruppen machten sich am Sonntag von der Lädergass bei der katholischen Kirche auf den Weg Richtung Bahnhof. Der Fasnachtsumzug zog an diesem sonnigen Winternachmittag rund 3000 Menschen auf die Strassen Schüpfheims. Eröffnet wurde der Anlass durch die Fläckler Schüpfe. Die einheimische Guuggenmusig lud zu ihrem 35. Geburtstag viele ehemalige Mitglieder ein.
So kamen über 100 aktuelle und einstige Fläckler zu einer Art Klassentreffen zusammen. Neben der Fasnachts-Gesellschaft, die den Umzug zum 20. Mal organisierte, stehen auch die restlichen lokalen Guuggenmusigen in einem Jubiläumsjahr. Jordan Guuggenmusig wird 45, die Schüpfherguuger 40 und die Ämmeruugger Schüpfhe 30.
Das kreative Highlight durfte allerdings eine andere Gruppe für sich beanspruchen. Die Mulaffen, eine Vereinigung männlicher Gesellen, die sich mit Leidenschaft der Narrenzeit hingibt, stellte sich mit einem selbst gebastelten Kampfjet in den Dienst von Bundesrat Ueli Maurer, der bekanntlich viel Geld für den Gripen ausgeben will. Der Gripen der Mulaffe Airforce sei die Alternative für die «beste Armee der Welt», verwende er für den Nahkampf doch ausschliesslich Lachgas.
Auch für ein wenig Kritik an der Lokalpolitik hatte es Platz. Die Wagabunden aus Marbach warten noch immer auf den Radweg nach Wiggen, der schon längst hätte erstellt werden sollen. In Escholzmatt ist derweil am 21. Dezember tatsächlich die Welt untergegangen. Das Jodlerchörli Lehn sah sich jedenfalls in die Steinzeit zurückversetzt und gab für einmal keine lieblichen, traditionellen Töne, sondern vielmehr unheimliche Urlaute von sich.
Egal, ob Gross oder Klein, ob Guuggenmusig, Fussballklub oder Jodlerchörli, sie alle wurden im Zielgelände beim Bahnhof von einer listigen Delegation der Fläckler Schüpfe empfangen. Diese nutzte ihre günstige Startnummer, um alle nach ihnen eintreffenden Fasnachtskollegen aus dem Hinterhalt mit einer Konfetti-Kanone reichlich mit Papierschnitzeln einzusprühen. Eine Pole-Position will eben genutzt sein.
Stephan Santschi
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