SCHÜPFHEIM: Guuggenmusigen übernehmen die Fasnacht

Die Fasnachtsgesellschaft stand kurz vor dem Aus. Doch nun springen fünf Vereine in die Bresche.

Cyril Aregger
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Alles andere als eingeschlafen ist die Fasnachtstradition in Schüpfheim (unser Bild zeigt eine Umzugsnummer vom Februar): Neu kümmern sich die Guuggenmusigen darum. (Bild Manuela Liem)

Alles andere als eingeschlafen ist die Fasnachtstradition in Schüpfheim (unser Bild zeigt eine Umzugsnummer vom Februar): Neu kümmern sich die Guuggenmusigen darum. (Bild Manuela Liem)

Schüpfheim ist eine der Fasnachtshochburgen im Kanton Luzern. Gleich fünf Guuggenmusigen zählt die Entlebucher Gemeinde mit ihren gut 4000 Einwohnern. Organisiert wird die offizielle Fasnacht seit 1992 von der Schüpfheimer Fasnachtsgesellschaft (siehe Kasten). Doch diese hatte in den letzten Jahren vermehrt Probleme, Leute für die Organisation und den Vorstand zu finden. Deshalb wurde letztes Jahr gemeinsam mit den fünf Guuggenmusigen eine Projektgruppe lanciert. Das Ziel gemäss dem letzten GV-Protokoll der Fasnachtsgesellschaft: Für die Fasnacht 2017 sollte eine neue Organisation ins Leben gerufen werden. Konkret: Die Fasnachtsgesellschaft sollte aufgelöst werden.

Organisation breiter abgestützt

Doch nun bleibt – fast – alles beim Alten. Bei einer Sitzung Ende letzter Woche wurde der Grundsatzentscheid gefällt, dass die Fasnachtsgesellschaft bestehen bleiben soll. Allerdings mit neuem Personal, wie Präsidentin Priska Krummenacher auf Anfrage erklärt: «Es wird einen neuen Vorstand geben, und die Organisation der Anlässe soll auf deutlich mehr Schultern verteilt werden.» Die Guuggenmusigen und ehemalige Mitglieder würden sich in der «neuen» Fasnachtsgesellschaft stark engagieren. Noch sind nicht alle Chargen besetzt, es bleibt aber noch genügend Zeit.

«Es kommt gut»

Krummenacher ist froh, dass eine Lösung gefunden werden konnte. «Ich hätte mir zwar vorstellen können, noch ein paar Jahre in der Fasnachtsgesellschaft aktiv zu sein. Aber das Wichtigste ist, dass es mit unserer Fasnacht weitergeht.» Sie ist überzeugt: «Es kommt gut, die Gesellschaft ist mit der neuen Lösung breiter abgestützt.» Für die Schüpfheimer Fasnacht werde sich vorerst nicht viel ändern, glaubt sie. «Aber wenn sich mehr Leute engagieren, bedeutet das automatisch auch mehr Ideen und Inputs. Ich bin gespannt, was dabei herauskommen wird.» Der aktuelle Vorstand werde dem neuen Team falls gewünscht auf jeden Fall mit Rat und Tat zur Seite stehen. «Und wir überlegen uns, wie wir selber an der Fasnacht teilnehmen können. Nachdem wir nun lange organisiert haben, könnten wir auch mal wieder die Seiten wechseln und aktiv am Geschehen mitwirken.»

Die Guuggenmusigen möchten derzeit keine Aussagen zur Fasnachtsgesellschaft machen.

Cyril Aregger