Leichtathletik und Orientierungslauf standen bei den 930 Teilnehmern des kantonalen Schulsporttages zwar erneut hoch im Kurs. Doch die Musik spielte für einmal bei einer anderen Aktivität.
Aufgeregte, fröhliche Stimmen und viele strahlende Gesichter am kantonalen Schulsporttag in Schüpfheim: Bereits um 8.30 Uhr morgens herrscht bei den rund 930 teilnehmenden Knaben und Mädchen von der 5. bis zur 9. Klasse auf der Anlage Moosmättili Hochbetrieb. Der Anlass, der von der Sportförderung des Kantons Luzern zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern organisiert wird, bietet Abwechslung zum Schulalltag.
Das sportliche Hauptprogramm umfasst die Leichtathletikdisziplinen 60-Meter-Sprint, Weitsprung und Ballwurf. Zudem sind von den Teilnehmern bei einem Orientierungslauf sowohl läuferische wie auch kartentechnische Fähigkeiten gefragt. Weiter stehen verschiedene Workshops wie Smolball – eine Mischung von Tennis und Unihockey – oder Speedminton – das Zusammenspiel von Badminton, Tennis und Squash – im Angebot.
Wie ein Magnet zieht allerdings das Harassen-Stapeln die Schülerinnen und Schüler an. Wer will, darf sich in den Wettkampfpausen nämlich bei diesem sogenannten Activity Space versuchen. Gebannt schauen beispielsweise alle auf Lorena Studer aus Schüpfheim. Kurz vor Erreichen des Hallendachs und nach 28 Harassen geht für sie das Abenteuer zu Ende. Während die Zehnjährige den verdienten Applaus einer grossen Schar Zaungäste in Empfang nehmen darf, sagt die Fünftklässlerin: «Ich wollte es einfach probieren.» Wichtig sei für sie gewesen, «möglichst keine Angst zu haben». Ihr Klassenkamerad Cris Felder (11) hat den Parcours bereits einige Minuten früher absolviert und sogar 29 Harassen geschafft. Nach dem Orientierungslauf habe er sich schon um Viertel nach neun in die Reihe gestellt. Um schliesslich rund zwei Stunden später zu seinem grossen Auftritt zu kommen. «Ich wollte das Gefühl unbedingt einmal erleben», begründet er die grosse Ausdauer.
Draussen auf dem Fussballfeld gibt wenig später einer der rund 110 freiwilligen Helfer das Kommando: «Let’s go, guet.» Urs Riebli (14) aus Schüpfheim setzt zum Weitwurf an. 54 Meter und 85 Zentimeter ist seine Marke. Er ist sichtlich zufrieden. Für ihn ist der Sporttag «vor allem Spass und Abwechslung». Seine Vorliebe sieht er zwar beim Schwingen. Trotzdem ist er für alle sportlichen Aktivitäten offen.
Auf den beiden Weitsprunganlagen herrscht ebenfalls reges Treiben. «Einen halben Fuss übertreten», sagt ein Helfer. «Der Sprung wäre aber weit gewesen.» Beim Start zum 60-Meter-Sprint treffen sich für einmal auch die Ronaldos, Shaqiris und Buffons. «Hopp, hopp», spornt Lehrerin Verena Gutheinz aus Flühli an. Die Schule ist mit drei Oberstufenklassen vertreten. «Dass der Sporttag diesmal in der Nähe stattfindet, ist super», sagt sie. Sie reisten mit dem Postauto an.
Bei Philipp Wermelinger, Beauftragter für Sport und Bewegung beim Kanton, huscht ein Lächeln übers Gesicht. Mit 930 Teilnehmern – 300 mehr als im Vorjahr – darf er erneut ein Rekordergebnis vermelden. Er macht dafür vor allem die guten Kontakte zu den Schulen verantwortlich. Wegen des Grossaufmarsches musste der Wettkampfbeginn sogar um rund 90 Minuten vorverlegt werden.
Die Ranglisten finden Sie unter www.sport.lu.ch