Schulraumplanung
Mit einem Campus im Zentrum will sich Ebikon für die Schul-Zukunft rüsten

Die Schulanlagen Wydenhof und Zentral sollen langfristig verbunden werden und zu einem Campus verschmelzen. Damit der Schulbetrieb gesichert ist, braucht es aber auch kurzfristige Massnahmen.

Roman Hodel
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Mehr Klassen und Abteilungen wegen der Bevölkerungszunahme, der Lehrplan 21 mit neuen Anforderungen an den Schulraum und schliesslich der bauliche Zustand der Ebikoner Schulhäuser – das alles sind Gründe, weshalb bei den Schulanlagen in der grössten Rontaler Gemeinde dringender Handlungsbedarf besteht, seit Jahren notabene. Nun ist klar, in welche Richtung es bei der Schulraumplanung gehen soll.

Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Schulleitung, des Gemeinderats, der Kommissionen und der Fachabteilungen Bildung sowie Planung & Bau hat vier unterschiedliche Schulraumszenarien erarbeitet und in der Vernehmlassung das Szenario Campus Zentrum favorisiert, wie die Gemeinde Ebikon am Donnerstag mitteilte. Die «politisch breit abgestützte und mitgetragene Strategie» umfasst drei Schuleinheiten: Den Campus Zentrum (Wydenhof/Zentral), das Schulzentrum Ost (Feldmatt/Höfli) und die Schuleinheit Innerschachen (Kindergarten/je eine gemischte 1./2. und 3./4. Klasse). Die Kindergärten sollen nach Möglichkeit in den Quartieren bestehen bleiben.

Die Schulhäuser Wydenhof (vorne) und Zentral (hinten links) – auf der Wiese dazwischen gäbe es Ausbaumöglichkeiten, das Land gehört allerdings nicht der Gemeinde.

Die Schulhäuser Wydenhof (vorne) und Zentral (hinten links) – auf der Wiese dazwischen gäbe es Ausbaumöglichkeiten, das Land gehört allerdings nicht der Gemeinde.

Bild: PD

Herzstück des Szenarios Campus Zentrum ist derselbige. Dieser soll mehrere Gebäude umfassen sowie schulische Dienste, Tagesstrukturen, Schulverwaltung und die Bibliothek an einem Ort zusammenführen. Eine im ersten Quartal 2021 erarbeitete Volumenstudie zeigt, dass hier ein Campus mit den vorgesehenen Nutzungen möglich ist. «Das Schulhaus Wydenhof könnte beispielsweise aufgestockt oder mit einem Zusatzbau ergänzt werden», sagt Gemeinderat und Bildungsvorsteher Andreas Michel (parteilos). Das Schulhaus Zentral hingegen bliebe zum grossen Teil erhalten, da es denkmalgeschützt ist. Um das ganze Raumprogramm unterzubringen, will die Gemeinde die Schulhäuser Wydenhof und Zentral zudem verbinden. Die Parzelle dazwischen ist allerdings nicht in Besitz der Gemeinde, sondern gehört privaten Eigentümern – entsprechende Verhandlungen laufen. Ausserdem braucht es für die Umsetzung auch die Annahme der Revision der Bau- und Zonenordnung.

Höfli-Provisorium platzt schon aus allen Nähten

Der Campus Zentrum ist allerdings erst ein langfristiges Ziel. Kurzfristig sind in den Schulhäusern Wydenhof/Zentral keine nennenswerten Massnahmen nötig. Im Wydenhof wurden erst im vergangenen Jahr vier zusätzliche Gruppenräume eingebaut. Anders beim Schulzentrum Ost: Nachdem in den letzten Jahren viele Familien mit Kindern in bestehende Wohnbauten nachgezogen sind, ist laut Mitteilung die Kapazitätsgrenze im Schulhaus-Provisorium Höfli erreicht. Es soll deshalb ergänzt werden.

Am Eröffnungstag des Ebikoner Höfli-Provisoriums.

Am Eröffnungstag des Ebikoner Höfli-Provisoriums.

Bild: Pius Amrein
(29. Oktober 2018)

Konkret soll das bestehende Provisorium um drei Klassenzimmer, die Schulbibliothek Feldmatt und den Tagesstrukturen ergänzt werden. Wie der bisherige Provisoriumsbau wird wohl auch die Erweiterung zweistöckig. Die Planungsarbeiten laufen derzeit.

Das Provisorium ist seit Herbst 2018 in Betrieb, als Ersatz für das wegen erhöhter Naphthalin-Werte geschlossene Höfli-Schulhaus. Ob dieses saniert und ergänzt oder durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist in Abklärung. Zurzeit läuft die Auswertung der Machbarkeitsstudie, danach wird das Raumprogramm erarbeitet. Michel sagt:

«Dann wird sich zeigen, ob eine Sanierung oder ein Neubau die nachhaltigere Lösung ist.»

Das erweiterte und erneuerte Schulzentrum Ost soll laut Schulraumplanung und Legislaturzielen auf das Schuljahr 2025/26 hin bereitstehen.

Blick in ein Schulzimmer im 2018 geschlossenen Schulhaus Höfli.

Blick in ein Schulzimmer im 2018 geschlossenen Schulhaus Höfli.

Bild: Pius Amrein
(6. Juli 2018)

Mit der Schulraumstrategie sichert die Gemeinde der Schule Ebikon gemäss Mitteilung «vorausschauend die nötige Infrastruktur für den pädagogischen Auftrag der nächsten Jahre – und stellt deren Werterhaltung sicher». Das alles wird die Gemeinde, die finanziell bekanntlich nicht auf Rosen gebettet ist, aber noch einiges kosten. Wie viel, das ist laut Michel völlig offen:

«Diese langfristigen Investitionen werden im weiteren Prozessablauf quantifiziert.»