Schwerverkehr
A2-Raststätte Neuenkirch soll Warte- und Kontrollraum für 200 Lastwagen werden

Rund 200 Lastwagenparkplätze plant der Bund bei der Raststätte Sempach-Neuenkirch. Die Luzerner Polizei soll dort den Schwerverkehr kontrollieren.

Beatrice Vogel
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Seit Anfang Mai werden bei der Autobahnraststätte Sempach-Neuenkirch Baugrundsondierungen vorgenommen. Das Bundesamt für Strassen (Astra) plant dort unter anderem neue Lastwagenparkplätze. Allerdings ist deren Umsetzung noch in weiter Ferne: «Die öffentliche Auflage zur Plangenehmigung soll voraussichtlich Ende 2022 stattfinden. Frühestmöglicher Baubeginn ist 2026», schreibt Astra-Sprecher Samuel Hool auf Anfrage.

Auf Schweizer Autobahnraststätten soll es mehr LKW-Parkplätze geben.

Auf Schweizer Autobahnraststätten soll es mehr LKW-Parkplätze geben.

Bild: Chris Iseli

Es handelt sich aber um weit mehr als ein paar zusätzliche Parkplätze: An der A2 zwischen Rothrist und Luzern will das Astra nämlich einen sogenannten Schwerverkehrsraum zur Verfügung stellen. Geplant ist, dass dieser neben der Raststätte Neuenkirch gebaut wird. Dazu gehören rund 200 Lastwagenparkplätze als Warteraum und Abstellplätze. In diesem Schwerverkehrsraum soll zudem ein Kontrollzentrum durch die Luzerner Polizei betrieben werden. «Vorgesehen sind mobile Kontrollen», schreibt Hool. Das heisst, dass Patrouillen der Polizei ausgewählte Lastwagen ab der Nationalstrasse auf den Platz eskortieren, wo die Schwerverkehrskontrollen durchgeführt werden.

In der Schweiz sind LKW-Parkplätze Mangelware

«Der Ausbau in Neuenkirch steht in Zusammenhang mit dem Schwerverkehrsmanagement und den Schwerverkehrskontrollen auf den Nationalstrassen», erklärt Hool weiter. So brauche es Warteräume für LKWs bei Verkehrsüberlastung und ebenso Abstellplätze, damit die Fahrerinnen und Fahrer die gesetzlichen Ruhezeiten und das Nachtfahrverbot einhalten können. Allerdings kommt es oft vor, dass LKWs wild parkiert werden oder Suchverkehr entsteht. Denn: «Generell besteht in der Schweiz ein Defizit an Lastwagenabstellplätzen, weswegen schweizweit an geeigneten Stellen Schwerverkehrsabstellplätze geplant sind», so Hool.

Das Vorhaben des Astra ist bereits zehn Jahre alt und betrifft längst nicht nur die Raststätte Neuenkirch: Der Bundesrat hat 2011 ein Konzept verabschiedet, das ein Netz von 16 LKW-Stellplätzen entlang der Nationalstrassen vorsieht. Im Endausbau soll auf den wichtigsten Transitstrecken alle 60 Minuten ein freier Stellplatz angefahren werden können. «Wann immer möglich werden die Stellplätze auf schon vorhandenen Flächen innerhalb des Nationalstrassenperimeters umgesetzt», so Samuel Hool. In Neuenkirch gab es dafür aber einen Landerwerb.