Sie künden die Wiedergeburt des legendären Rennens ins Eigenthal an

Über 100 Oldtimer nahmen am Sonntag die Strecke vom Verkehrshaus ins Eigenthal unter die Räder. Die Fahrt ist ein Vorgeschmack auf die nächstjährige Neuauflage der legendären Rennen, die in den der 20er-, 30er- und 60er-Jahren stattgefunden haben.

Hannes Bucher
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Die grosse Parade der Oldtimer: Als Einstimmung auf die Neuauflage des historischen Eigenthal-Rennens im September nächsten Jahres fuhren 100 historische Fahrzeuge von Luzern aus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Holderchäppeli, 16. September 2018))

Die grosse Parade der Oldtimer: Als Einstimmung auf die Neuauflage des historischen Eigenthal-Rennens im September nächsten Jahres fuhren 100 historische Fahrzeuge von Luzern aus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Holderchäppeli, 16. September 2018))

Nein, sie sind nicht aus dem Verkehrshaus ausgebrochen, die über 100 Oldtimer-Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen, die sich am Sonntag vor dem Verkehrshaus der Schweiz versammeln. Sie sind allesamt verkehrstauglich, ordentlich eingelöst, mit Nummernschildern versehen und eben aus allen Richtungen aufgekreuzt. Darunter Sportwagen und Limousinen edler und vornehmer Marken, aber auch Fahrzeuge, welche das Strassenbild einst zur Hauptsache prägten – wie etwa VW Käfer, Opel Kadetts oder gar ein himmelblauer Trabant.

Die Fahrer selbst stecken im passenden nostalgischen Outfit: etwa der Triumph-Pilot im historischen, renntauglichen Lederlook, die Fahrerin der edlen Limousine in langer Robe mit entsprechender Kopfbedeckung, der Cabrio-Freak in karierten Knickerbockerhosen und mit Dächlikappe. Sie nehmen alle am Prolog des Eigenthal-Historic teil. Dieser gibt einen Vorgeschmack auf das kommende Jahr, wo das legendäre Eigenthaler-Rennen auf der Original-Strecke Kriens–Eigenthal stattfinden wird.

Fahrzeuge, nicht «Stehzeuge»

Die OK-Leitung des Eigenthal-Historic, Peter W. Ottiger und Alfred Gut – Initiant der «ganzen Eigenthalgeschichte» – begrüssen die Teilnehmer beim Verkehrshaus. Sie freuen sich über die schönen Autos – und den prächtigen Frühherbsttag. Verkehrshausdirektor Martin Bütikofer seinerseits schätzt den Miteinbezug seines Museums und «dass die Oldtimer als Fahrzeuge und nicht als Stehzeuge» im Einsatz sind. Diese Wagen seien lebendiges Kulturgut, das auf diese Weise weitergegeben werde.

Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
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Die Autos werden stolz präsentiert. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Auch Feuerwehrautos und Busse (im Hintergrund) waren dabei. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
(Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
(Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
(Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Schaulustige verfolgen das Spektakel am Streckenrand. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Ein Oldtimer flitzt ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Die Oldtimer auf dem Weg ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Das alte Feuerwehrauto kämpft sich den Berg hoch. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))
Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))

Über 100 Oldtimer fuhren vom Verkehrshaus ins Eigenthal. (Bild: Jakob Ineichen (Kriens, 16.09.2018))

Dann fährt der eindrückliche Korso Richtung Kriens los. Der Journalist darf im vornehmen Rolls-Royce Phantom 2 Platz nehmen; hinten, wo einst vornehme Herrschaften sassen. Simon Frieden von der gleichnamigen Oldtimer Galerie in Sarnen steuert das wertvolle Gefährt – das einzige seiner Art in der Schweiz – durch den Luzerner Sonntagsverkehr nach Kriens. Die Oldtimer bekommen viel Aufmerksamkeit von den Passanten: fröhliches Winken, spontaner Applaus, ein Lachen. Dankbar und ebenso freudig wird dies von den Fahrern erwidert. Erster Halt dann beim Museum im Bellpark Kriens. Gemeindevertreter und Regierungsrat Paul Winiker begrüssen die Gäste. Dann geht’s die legendäre Bergstrecke hoch, erst zum Holderchäppeli, dann schliesslich zum Hotel Hammer im Eigenthal. Ohne Zeitmessung, ohne Rangliste – eine solche wird es auch nächstes Jahr beim Revival nicht geben.

Unterwegs mit dem «Crèmeschnittli»

Eine tolle Atmosphäre, keine Zwischenfälle – dies kann Peter Ottiger im Eigenthal konstatieren. Dort angekommen ist auch Andrea von Rotz aus Kerns mit ihrem Renault 4 CV Jahrgang 1960, dem «Crèmeschnittli», wie das Auto auch genannt wird. Wie «ein Örgeli» laufe es. Schon elf Jahre ist sie mit ihm unterwegs. Da kämen schon mal über 500 Kilometer an einem Wochenende hinzu. «Der Brot-und-Butter-Klasse» habe dieses Auto einst gedient, also dem «Durchschnittsbürger» als Familienauto. Das ist es auch, was die Obwaldnerin fasziniert: die Gesellschaftsgeschichte, welche diese Oldtimer in ihrer grossen Vielfalt erzählen. Wird sie nächstes Jahr dabei sein, beim 1. Revival? Nun, bei den «Boliden» werde sie nicht mitfahren können. «Aber wenn es eine Plauschkategorie gibt, dann bin ich dabei.»

Beitrag: Tele 1