Wenn sich der Fritschivater seinen Weg zum Bärteliessen bahnt, ist das jeweils ein frühes Highlight der Luzerner Fasnacht. Am Samstag war es wieder soweit. Für Fritschivater Reto Schriber der Höhepunkt seines Zunftlebens.
Und dann geht es plötzlich ganz schnell: Vor gerade mal zwei Wochen wurde Reto Schriber zum Zunftmeister zu Safran und Fritschivater 2019 gewählt. Mit der Abholung an diesem Samstag und dem damit verbundenen Bärteliessen, ist Schriber nun bereits voll und ganz im Amt.
Die Abholung des Fritschivaters hat sich über die Jahre zu einem farbenfrohen und lautstarken Spektakel entwickelt – und jene von Reto Schriber bildete da keine Ausnahme. Entlang der Bahnhofstrasse, zwischen der Pfistergasse und dem Regierungsgebäude herrschte schon lange vor dem offiziellen Akt reges Fasnachtstreiben. Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie herbeigeströmt: hier ein Grüppchen des Tambourenvereins, dort Mitglieder der Chatzemusig Lozärn und dazwischen die Grenadiere der Zunft zu Safran.
Als Letztere sich kurz vor 16 Uhr vor dem Eingang des Restaurants «Wilden Mann» traditionell in Position brachten, wurde es ernst. Ihr lautstarkes Salutschiessen signalisierte, dass der grosse Moment gekommen war. Als Erster stürmte der Zunftnarr zur Türe raus, um das Publikum mit vollem Körpereinsatz zum «Brüele!» zu animieren. Unter tosendem Applaus stellten sich Zunftmeister Schriber und das engste Gefolge den anwesenden Fasnachtsbegeisterten. Zu den Ehrengästen, die Schriber auf seinem Weg zum Bärteliessen im KKL begleiteten, gehörten der Zürcher Regierungsrat Ernst Stocker sowie Satiriker und Regenbogenirokesenenthusiast Andreas Thiel.
«Ab jetzt kann ich das Amt richtig geniessen», fasste Schriber das eigene Befinden zusammen. Die letzten zwei Wochen seien durch die Organisation, welche eine Ernennung zum Zunftmeister mit sich bringe, hektisch verlaufen. Nun aber könne er es sich in der Kutsche bequem machen und die anstehenden Feierlichkeiten aus einmaliger Perspektive erleben.