Das Krienser Sozialamt arbeitet mit zwei privaten Detektivbüros zusammen. Fachleute sind kritisch.
«Beide Personen werden verdächtigt, Geld vom Sozialamt zu beziehen, das ihnen gar nicht zusteht. Darum werden sie und drei weitere Personen nun überwacht», sagt Sozialvorsteher Peter Prinz. Diesen Auftrag hat das Sozialamt an zwei Detektivbüros vergeben. Erstmals zum Einsatz kamen diese im letzten Jahr, wie dem jüngsten Mitteilungsblatt «Kriens Info» entnommen werden kann. Sämtliche Fälle sind noch nicht abgeschlossen.
Stadtrat ist gegen Detektive
Der Stadtluzerner Sozialdirektor Ruedi Meier ist skeptisch gegenüber der Idee, private Detektive einzusetzen. «Diese arbeiten verdeckt. Ich bevorzuge lieber einen Rechtsdienst oder einen Sozialinspektor. Denn diese Kontrollorgane sind in die staatliche Tätigkeit eingebunden.»
Auch Erwin Arnold, Präsident des Sozialvorsteherverbandes, glaubt, dass die Privatdetektive in Kriens auf Ablehnung stossen werden. «Der Sozialinspektor von Emmen ist von der Gemeinde angestellt und in den Medien breit vorgestellt worden. Das wirkt vertrauensbildend. Die Detektive hingegen arbeiten anonym. Schnell ist der Verdacht erhoben, sie schnüffelten herum.»
Observationen
Der Krienser Sozialvorsteher Peter Prinz ist überzeugt, dass die Überwachungsaufträge vom Volk positiv aufgenommen werden. «Die Büros halten sich an dieselben Richtlinien wie der Sozialinspektor.» Das heisst: Die Detektive müssen sich an den Datenschutz halten. Ohne Bewilligung dürfen sie keine privaten Grundstücke betreten. Auch ist es ihnen verboten, Telefonate abzuhören. Erlaubt sind hingegen Observationen auf öffentlichem Gelände.
Peter Prinz stellt den beiden Büros ein gutes Zeugnis aus: «Bei den Detektiven handelt es sich um erfahrene Leute, die auch für Versicherungen Aufträge im Missbrauchswesen ausführen.»
Simone Hinnen
Den ausführlichen Artikel lesen Sie am Mittwoch in der Neuen Luzerner Zeitung.