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Anlässlich des «Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen» lancieren SP-Kantonsrätinnen fünf Vorstösse zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt im Kanton Luzern. Unter anderem fordern sie in ihren Vorstössen die Verstärkung der Präventionsarbeit und den Schutz von Kindern und Jugendlichen.
(zim) Am Montag, 25. November, wird der «Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen» begangen. Die drei Luzerner SP-Kantonsrätinnen Pia Engler, Melanie Setz Isenegger und Helene Meyer-Jenni haben diesen Gedenk- und Aktionstag zum Anlass genommen, mit gleich fünf Vorstössen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen beizutragen.
Die Koordinations- und Präventionsstelle Häusliche Gewalt wurde im Rahmen der Sparpakete auf 10 Stellenprozente reduziert. SP-Kantonsrätin Helene Meyer-Jenni (Kriens) fordert laut einer Mitteilung mit einem Postulat, dass die Präventionsarbeit wieder verstärkt wird, heisst es in einer Medienmitteilung der SP des Kantons Luzern. Sie fordert den Regierungsrat auf, die Koordinations- und Präventionsstelle wieder auf den Stand von Anfang 2017 zu bringen, das heisst um 40 Stellenprozente zu erhöhen. Meyer-Jenni erklärt:
«Prävention kommt die zentrale Bedeutung zu, wenn wir wirkungsvoll Leid verhindern wollen.»
SP-Kantonsrätin Pia Engler (Kriens) stellt dem Regierungsrat Fragen, wie Kinder und Jugendliche, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, geschützt werden. Unter anderem stellt sie die Frage, ob die Polizei alle Kinder und Jugendlichen systematisch erfasst, die sie in einem Haushalt antreffen, wenn sie wegen häuslicher Gewalt ausrücken. Zudem will sie wissen, was die Polizei vor Ort unternimmt, wenn sie Kinder und Jugendliche in einem Haushalt antreffen, wo häusliche Gewalt registriert worden ist. Pia Engler sagt:
«Die Not der Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, ist noch zu wenig im Bewusstsein der Gesellschaft und der Politik.»
Engler fordert zudem mit einem Postulat die Verstärkung der Schulung von Fachpersonen aus Justiz, Gesundheit und Sozialwesen. Um die häusliche Gewalt effektiv bekämpfen zu können, sei gemäss der Istanbuler Konvention die Aus- und Fortbildung von Angehörigen bestimmter Berufsgruppen voranzutreiben und entsprechende Programme zur Verhütung und Aufdeckung entsprechender Gewalt zu schaffen.
Melanie Setz Isenegger (Emmenbrücke) stellt Fragen zum Opferschutz von geflüchteten Menschen und welche Angebote ihnen im Kanton Luzern zur Verfügung stehen. So will sie vom Regierungsrat beantwortet haben, an wen sich solche Personen im Kanton Luzern wenden können.
Ausserdem soll gemäss einer Studie der Zürcher Interventionsstelle Häusliche Gewalt die Anordnung von Lernprogrammen eine nachhaltige Wirkung haben. Dazu Setz Isenegger:
«Gewalt belastet und zerstört Beziehungen. Es ist aber möglich, mit fachlicher Unterstützung Wege aus der Gewalt zu finden.»
Deshalb stellt Setz Isenegger in einer weiteren Anfrage Fragen zu Gewaltberatung und entsprechenden Lernprogrammen. So will sie unter anderem wissen, wie oft Opfer- und Tatpersonen zwecks Angebots einer freiwilligen Beratung kontaktiert werden und ob dies systematisch gemacht wird.