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Am Tag der Luzerner Sportvereine haben die Klubs aus der Stadt am Sonntag den Besuchern ihr Angebot präsentiert. Dabei warben sie auch neue Mitglieder an. Der Zulauf kann die Vereine aber auch vor Schwierigkeiten stellen.
Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben am Sonntag auf der Luzerner Allmend wieder die unterschiedlichsten Sportarten ausprobiert. Am vierten «Tag der Luzerner Sportvereine» präsentierten rund 40 städtische Klubs den Besuchern ihr Angebot. Nebst den Klassikern wie Land- oder Unihockey, Fuss- oder Volleyball konnten die Interessierten auch in diverse Kampfsportarten, ins sogenannte Parkour oder gar in eine Zirkusschule reinschnuppern.
Aus Sicht der Vereine führt das Ausprobieren im Idealfall zu neuen Mitgliedern. Der Schwingklub Luzern und Umgebung hatte hierbei schon Erfolg. «Durch unsere Präsenz an vergangenen Ausgaben konnten wir schon neue Mitglieder gewinnen», sagt Vereinspräsident Martin Tanner. Die Schwinger waren dieses Jahr zum dritten Mal am Anlass dabei. An ihrem Stand konnten sich die Besucher direkt ins Sägemehl begeben, um mit den zuvor beigebrachten Griffen gegen ein Vereinsmitglied anzutreten.
Obwohl der Klub den Tag auch genutzt hat, um für den Schwingsport Werbung zu machen: Dringend notwendig wäre das nicht. «Die Anzahl unserer Mitglieder ist momentan sehr erfreulich», sagt Tanner. Der Schwingsport erfreue sich derzeit wachsender Beliebtheit unter jungen Leuten. Seit den letzten fünf Jahren würden stetig neue Nachwuchsschwinger zum Verein hinzustossen. Diese Entwicklung führt Tanner unter anderem auf die vermehrte Medienberichterstattung im Zusammenhang mit den Eidgenössischen Schwingfesten zurück. Vor der aktuellen «Boomphase» sei die Entwicklung eher rückläufig gewesen.
Doch der an sich erfreuliche Umstand bringt auch Schwierigkeiten mit sich. Durch den Zuwachs ist der Verein angewiesen auf zusätzliche Helfer und Betreuer. Diese zu finden, sei nicht immer einfach, so Tanner. Der über hundertjährige Verein kann hierbei jedoch auf seine rund 540 Passivmitglieder zurückgreifen. Sie stellen die Betreuung der 35 Jungschwinger zumindest vorderhand sicher.
Mit der gleichen Herausforderung sieht sich der HC Luzern konfrontiert, der am Sonntag ebenfalls teilnahm. Der städtische Eishockeyverein verzeichnet Zuwachs bei den Jungen, wie Präsident Benno Vonarburg sagt. Nebst der erfolgreichen Schweizer Hockey-Nati habe die gestiegene Professionalität seines Vereins die Sportart in Luzern attraktiver gemacht. «Wir haben in den letzten drei Jahren viel in den Nachwuchsbereich investiert.» Die zunehmende Beliebtheit zeige sich beispielsweise an der Anzahl Anmeldungen fürs Trainingslager: Waren es vor drei Jahren noch rund 50, seien es heuer fast 100.
Mit der steigenden Juniorenzahl braucht es auch beim HC Luzern zusätzliche Helfer. Gerade bei den Kleinen – die jüngsten Mitglieder sind 4 Jahre alt – lässt sich nur schon das Anziehen der umfassenden Ausrüstung nicht ohne Hilfe bewältigen. Auch beim Eishockeyklub werden daher ehemalige Mitglieder sowie Eltern beigezogen. Und vielleicht müssen es nach gestern nun gar noch mehr sein.