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Fast nichts ist den Willisauer Sprüchlern heilig – nicht die Allianz mit Gettnau und auch nicht Greta. Am Güdismontagabend geht es auch um das Schwingfest und ein «Sumpenmeer».
«In Willisau gibt’s bald mehr Bestatter als Tote und mehr Kirchen als Pfarrherren»: So und ähnlich tischen Cali & Vali und die andern sieben Willisauer Sprüchligruppen am Güdismontagabend in den Willisauer Beizen auf. Acht Gruppen– krankheitsbedingt muss «Alte Kafi» kurzfristig absagen – sind rund vier Stunden unterwegs.
Cali & Vali machen im Freizeitzentrum den Auftakt. Breitgeschultert, als Schwinger, kommt Cali daher, mit «Biosägemehl mit der grünen Greta-Knospe» übersät. Er trägt «Lidl-Schwobe-Schwinghosen»; diese seien nicht ansteckend wie etwa Valis «Landi-Hosen made in China». Das Sternenmeer in der Nationalhymne ersetzen sie durch «Stumpenmeer». Die Witzbolde wissen einmal mehr, wo im Städtchen und im Hinterland der Schuh drückt, was wo anbrennt und wo gezäuselt wird. Zur schwelenden Fusion Willisau / Gettnau, meinen sie: Die Willisauer Blasmusikanten würden nicht «niveau-bedingt» nach Gettnau wechseln, sondern vielmehr, weil man dort während der Probe noch gratis parkieren könne.
«Im Chloster mischt sich Maa ond Frau,/es brucht chli Gottvertraue./Schliesslich chöig ez z'Soorsi ou,/e Frau ga Gans abhaue.»
Urbi@orbi
«De Vatikan seit mit grossem Beduure:/Heisse Sex erhöht üsi Temperatuure./Wätteret gäge Verhüetigsmittel ganz benomme/und chündigt drum s‘Pariser Klima-Abkomme.»
Putzfrau S’Päuli
«De Petrovic hat mir zugesichert, dass ich mich um seine Suite in Katar 2022 auch dann kümmere, auch wenn er nicht mehr Fussballtrainer der Nati sein würde. Ich habe immer gesagt, Päuli ist der 12. Mann auf dem Platz, da wird – bildlich gesprochen – jeder Ball weggeputzt!»
Rätschwyber Lisbeth und Romy
«I de Stadt get`s Problem wäge de WC`s, es esch e Gruus./Jetz hei sie plötzlich z`vöu, mer chöme nömm druus!/Es get näb de Toi Toi no Unisex ond All Gender,/die sei för Alli met ond ohni Schnäbi ond för d`Chender!/Mer wösse nömm of weli Schissi mer sölle goh./Drom näi mer de Seich met hei, ond göi ofs Plumps-Klo!»
Cali & Vali
«Wenn eine en tütschi Zunge hett./Und isch er no so schlau./Denn chann er predige wiener wott./S vestoht ihn bloss kei Sau./Jo, jo: mir hett öppis, mit dene Schwobe./Fählt nur no, dass mir jetzt no ne tüütsche Stadtpräsidänt überchöme./Oder no schlimmer: en Gättnouer.»
Es folgt Flaschensepp als Energieberater der CKW, was auf Greta-Schwedisch «Chancer Kilowattimme Wasting» heisst. «Tante Christine» setzt aufs «Überall-Sparen». Im Hinterland werde bereits an allen Ecken und Enden gespart, sagt sie. So sei etwa am Weissen Sonntag die Feldmusik eingespart worden: «Heisst sie deshalb nun Fehlt-Musik?» Und warum die Strassenbeleuchtung bei der Käppalimatt nicht gleich auf 25 Prozent reduzieren, wenn doch eine Reduktion auf 50 Prozent laut CKW-Schreiben von Auge nicht bemerkbar ist?
Extrem umweltbewusst gibt sich auch die Putzfrau «S’Päuli» alias Urs Mahnig:
«Das Licht schalte ich nur noch nachts bei Gegenverkehr ein. Wenn niemand kommt, muss dich auch niemand sehen.»
Zum 21. Mal sind die «Rätschwyber» Lisbeth und Romy mit dabei. Sie helfen der SVP bei der Suche nach dem Rösti-Nachfolger und werden in Luzern fündig:
«Be de SVP gsächte mer es CO-Präsidium, usem Kanton Luzern: Vroni Thalmann ond Felix Müri, beidi hei d`Brotwörscht gärn!»
Schnörkellos und wohltuend unverschämt sprücheln in Willisau auch die Malteser «Näbufresser» und die freche Theologen-Gruppe «urbi@orbi».