STADT LUZERN: An der Fasnacht 2017 gibt es mehr Sicherheit

Grosse Plätze und enge Fluchtwege: In der Luzerner Innenstadt bestehen für Besucher von Grossanlässen erhebliche Sicherheitsrisiken. Der Stadtrat will für die Fasnacht das Gebiet Unter der Egg von Gedränge entlasten, Fluchtwege besser signalisieren und mehr Sanitätsposten.

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Populär: Rotsee-Husaren spielen am Fasnachtssamstag unter der Egg. (Archivbild Philipp Schmidli)

Populär: Rotsee-Husaren spielen am Fasnachtssamstag unter der Egg. (Archivbild Philipp Schmidli)

Eine Crowd-Management-Analyse durch das Unternehmen ASE im Auftrag der Luzerner Stadtregierung kommt zum Schluss, dass vor allem die gleichzeitige Evakuierung mehrerer Plätze in der Innenstadt und die Rettung etwa von Verletzten kritisch ist. Beides dauert entsprechend lange, wie es in einer Mitteilung der Luzerner Stadtregierung vom Dienstag heisst.

Grund für kritische Situation ist die Grösse der Plätze verbunden mit den engen Fluchtwegen. Zudem bestehe die Gefahr, dass einzelne Ausgänge blockiert würden, heisst es in der Mitteilung. Rettungskräfte könnten nur langsam zu Personen in Not vordringen.

Stadtrat will handeln

Der Stadtrat sieht laut Mitteilung zwingenden Handlungsbedarf. Drei Massnahmen will er bereits auf die Fasnacht 2017 umsetzen. Mit diesen will er die Risiken etwa bei einer Massenpanik rasch reduzieren.

So lässt die Stadtregierung ein Sanitätskonzept ausarbeiten, um die Abdeckung mit Sanitätsposten zu verbessern und die Rettungswege zu verkürzen. Daneben sollen Fluchtwege besser signalisiert werden. Schliesslich will sie auch den Bereich Unter der Egg am Reussufer vom Gedränge entlasten und die Fluchtwegsituation verbessern.

Für die Umsetzung schlägt der Stadtrat etwa die bessere Anordnung von Infrastrukturen vor. Die Stadt will die Massnahmen mit Vertretern der Sicherheits- und Rettungskräfte sowie von Fasnachtsorganisationen umsetzen.

Die Analyse zum Crowd-Management beinhaltet eine Vielzahl von Empfehlungen. Die Stadt will in einem weiteren Schritt allgemeine Handlungsgrundsätze für Grossveranstaltungen erarbeiten.

Bevölkerung fühlt sich sicher

Der gleichzeitig am Dienstag präsentierte Sicherheitsbericht 2016 der Stadt kommt zum Schluss, dass die Sicherheitslage in Luzern als insgesamt gut beurteilt wird. Die Bevölkerung wie auch Besucher der Stadt fühlten sich sowohl am Tag wie auch in der Nacht mehrheitlich sicher, heisst es im Bericht.

Sicherer geworden ist die Stadt laut dem Bericht etwa bei See- und Flusshochwasser, im Bezug auf Auswirkungen wie Lärm und Littering bei Grossveranstaltungen, Belästigungen sowie Auswirkungen des Drogenkonsums.

In den letzten drei Jahren tendenziell gestiegen hingegen ist laut Bericht das Risiko bei Gefährdungen durch einen Ausfall der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur sowie durch einen Terroranschlag.

Speziell verbessern will der Stadtrat die Sicherheit von älteren Bürgern. Bis 2035 verdoppelt sich laut Prognosen der Anteil der über 85-Jährigen in der Stadt. Von einer Verbesserung der Situation für die ältere Bevölkerung profitierten auch die anderen Bevölkerungsgruppen, schreibt der Stadtrat.

Als Ideen liegen etwa längere Ampelphasen für Fussgänger, mehr Sitzgelegenheiten und besseres Beleuchtungen, ein Einbruchschutz, die Hitze-Prävention sowie Angstraum-Begehungen in Quartieren auf dem Tisch. Der Stadtrat will nun die Massnahmen auf Kosten und Wirkung prüfen sowie einen Umsetzungsplan erstellen lassen. (sda)