Heute vor dem Mittag standen in Luzern die Maschinen auf der Baustelle an der Gibraltarstrasse still. Arbeiter fanden Teile von mehreren menschlichen Skeletten.
Zuerst kam ein Skelett zum Vorschein, dann zeigten sich Knochen von mehr als drei Toten. Die Funde auf der Baustelle im Bruchquartier kamen für die hinzugezogenen Archäologen völlig unerwartet. Bis jetzt wusste man nichts vom historischen Wert dieses Stadtteils.
Friedhof eines Siechenhauses
Rund 300 bis 400 Jahre alt sollen die Funde sein. Für die Kantonsarchäologen des Kantons Luzern geht es nun darum, Begleitfunde zu finden – Gegenstände, mittels denen das genaue Alter der Gebeine bestimmt werden kann. Wo man bis am Mittag auch ein Kriminaldelikt nicht ausschliessen konnte, ist jetzt klar: Die Skelettfragmente haben vermutlich mit dem ehemaligen Siechenhaus in der Sentimatt zu tun. Am Fundort wurden wohl Verstorbene begraben.
Blick von oben auf die Baustelle, wo der Fund gemacht wurde (im hinteren Teil).
(Leserbild Marcel Sigrist)
Noch am (heutigen) Donnerstag wollen die Archäologen die Skelette freilegen. Ausserdem wird die Kantonsarchäologie viel Erdmaterial mitnehmen, um die Geschichte und das Alter der Knochenfunde zu ermitteln.
Sara Häusermann/Zisch
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