Wie erwartet hat nach dem Kantonsrat nun auch das Stadtparlament die Salle Modulable beerdigt. Auf den Bericht und Antrag über Projektierungskredit und Baurechtsvertrag ist das Parlament gar nicht erst eingetreten.
Dies zum Missfallen der SVP und Teilen der FDP. Sie hätten sich gewünscht, dass man die Tür noch nicht ganz verschliesst. «Wir wollen zuerst sicher sein, ob die 80-Millionen-Franken-Spende wirklich weg ist», sagte SVP-Fraktionschef Marcel Lingg. Dazu hatte Stadtpräsident Beat Züsli eine klare Antwort: «Die 80 Millionen stehen nicht mehr zur Verfügung - weder für die Salle Modulable noch für ein anderes Theaterprojekt.» Und die Stadt sei auch nicht in der Lage, das Projekt allein weiterzuführen. Immerhin sieht der Stadtpräsident auch eine positive Seite. «Die Schenkung hat einen Prozess ausgelöst, der nicht mehr umkehrbar ist.»
Die Planungen der Salle Modulable hätten zu einer ganz neuen Zusammenarbeit zwischen Politik, etablierter und freier Kultur geführt. Darauf gelte es nun aufzubauen. Denn: Dass Luzern eine neue Theaterinfrastruktur braucht, das bestreitet niemand. «Die grosse Arbeit soll nicht vergebens sein», fand etwa Simon Roth (SP). Die Grossstadträte werden bald eine nächste Gelegenheit haben, sich zum Thema zu äussern. Die Spezialkommission Salle Modulable hat nämlich eine Motion zur Weiterplanung der Theaterinfrastruktur eingereicht.
rk