Im Herbst startet der Wettbewerb zur Umgestaltung der Bahnhofstrasse und des Theaterplatzes. Ziel ist eine attraktive und möglichst autofreie Strasse. Die am Wettbewerb teilnehmenden Teams müssen ein Gesamtkonzept entwickeln, das sich in zwei Etappen umsetzen lässt.
Der Wettbewerb zur Umgestaltung der Bahnhofstrasse in Luzern startet im Herbst und wird im ersten Quartal 2016 abgeschlossen. Die Experten im Preisgericht des Wettbewerbs sind André Bachmann (City Vereinigung Luzern), Gabriela Fuchs Frei (Grundeigentümerin), Peter Imhof (Luzerner Kantonalbank), Markus Schulthess (Quartierverein Hirschmatt-Neustadt), Claudio Soldati (Initiative Attraktive Bahnhofstrasse) und Jessica Ternes (Hotel Flora).
Die am Wettbewerb teilnehmenden Teams müssen ein Gesamtkonzept entwickeln, das sich in zwei Etappen umsetzen lässt und bereits in der ersten Etappe einen gut nutzbaren und gestalteten Stadtraum ermöglicht. Die erste Etappe umfasst eine Fussgängerzone vom Theaterplatz bis zur Seidenhofstrasse und die Reduktion der Verkehrsfläche zwischen Hofstrasse und Seebrücke um eine Fahrspur.
Die Abstellplätze für Velos sollen näher bei den Häusern platziert werden. Entlang der Reuss soll ein rund 7,5 Meter breites Promenadentrottoir mit Aufenthaltsbereichen und einem möglichen Standort für eine Buvette realisiert werden. Die erste Etappe soll 2019 umgesetzt werden. Die zweite Etappe mit einer Erweiterung der Fussgängerzone von der Seidenhofstrasse bis zur Seebrücke soll umgesetzt werden, wenn eine Lösung für die umfangreiche Veloparkierung realisiert ist, sich Veränderungen bei den Erdgeschoss-Nutzungen in der Bahnhofstrasse ergeben respektive die Ausfahrt aus dem Parkhaus Flora in die Pilatusstrasse möglich ist.
In beiden Etappen müssen die Erschliessung und die Anlieferung der Geschäfte, Hotels, des Luzerner Theaters und der Liegenschaften im Bereich Bahnhofstrasse/Hirschmattstrasse/ Pilatusstrasse/Bahnhofplatz sowie die Zu- und Wegfahrten der beiden Parkhäuser Flora und Luzerner Kantonalbank gewährleistet sein. Die Ausfahrtmöglichkeiten von der Bahnhofstrasse Richtung Seebrücke und Richtung Bahnhofplatz/Pilatusstrasse sollen bestehen bleiben.
An der Kreuzung Winkelriedstrasse/Pilatusstrasse wird eine Lichtsignalanlage installiert, die neu alle Verkehrsströme regelt. Das Rechtsabbiegen aus der Winkelriedstrasse in die Pilatusstrasse wird nicht mehr möglich sein. Damit kann der Verkehrsfluss im ganzen Quartier und insbesondere aus dem Parkhaus der Luzerner Kantonalbank Richtung Seebrücke optimiert werden.
Im Bereich Bahnhofstrasse/Theaterplatz werden 42 Parkplätze aufgehoben. Beim Theaterplatz werden drei Taxistandplätze, in der Seidenhofstrasse drei Parkplätze für behinderte Personen realisiert. Die Veloachse in der Bahnhofstrasse bleibt bestehen. Sie ist so zu positionieren, dass die Konfliktsituation mit dem Wochenmarkt behoben werden kann. In der ersten Etappe sind mindestens 400 Abstellplätze für Velos, in der zweiten Phase noch rund 100 Abstellplätze zu realisieren.
In der Bahnhofstrasse sollen grosszügige Trottoirs – insbesondere entlang der Reuss – und attraktive Aufenthaltsbereiche geschaffen werden. Ein Zugang zur Reuss eventuell mit Sitztreppen ist im Rahmen des Wettbewerbs zu prüfen. Die Flächen für die Boulevard-Gastronomie sollen vergrössert werden. Auch für den Wochenmarkt sollen attraktive Flächen geschaffen werden. Die Strasse soll so gestaltet werden, dass Events weiterhin stattfinden können. Die Baumreihe entlang der Reuss soll erhalten bleiben. Eine partielle Ausdünnung ist denkbar, wenn dadurch die Nutzbarkeit des Stadtraums optimiert werden kann.
Im September 2013 haben die Stimmberechtigten der Stadt Luzern die «Initiative für eine attraktive Bahnhofstrasse» angenommen. Sie verlangt, dass die Bahnhofstrasse attraktiv und wenn immer möglich autofrei gestaltet wird. In einem ersten Schritt hat die Stadt im März und September 2014 mit den Geschäften und Grundeigentümern sowie mit Organisationen aus Gewerbe, Tourismus, Politik und Fachverbänden Workshops zum künftigen Verkehrsregime und zu den künftigen Nutzungen auf der Bahnhofstrasse durchgeführt. Die Ergebnisse der Workshops sind Basis für die durch den Stadtrat im Februar 2015 festgelegten Grundlagen für den Wettbewerb zur Neugestaltung der Bahnhofstrasse und des Theaterplatzes.
pd/nop