Der Stadtrat will in den nächsten Jahren mit gezielten Erneuerungen und Ergänzungen zusätzlich in die Bildungsbauten investieren. Zudem werden die Tagesstrukturen in der Volksschule ausgebaut.
Der Kanton Luzern hat in «Schulen mit Zukunft» bestimmt, wie sich die Volksschule entwickeln soll. Dazu gehören unter anderem die Einführung der Integrativen Förderung, der Integrativen Sonderschulung, der Basisstufe oder des zweijährigen Kindergartens, eines integrierten Modells in der Sekundarstufe und die Umsetzung bedarfsgerechter Tagesstrukturen. Gleichzeitig zeigt die demografische und bauliche Entwicklung, dass die Schülerzahlen in den nächsten Jahren in der Stadt stark ansteigen werden, wie die Stadt Luzern am Dienstag mitteilte.
Der Stadtrat geht davon aus, dass in den nächsten Jahren rund 6000 Quadratmeter zusätzlicher Schulraum geschaffen werden muss, davon allein in Littau 5000 Quadratmeter. Seit der Fusion mit der Stadt Luzern ist die Wohnbautätigkeit vor allem im Gebiet Littau-Dorf stark angestiegen. Langfristig braucht es im Einzugsgebiet Littau-Dorf zusätzlichen Schulraum für mindestens 15 Abteilungen. Das Schulhaus Dorf hat allerdings keine räumlichen Kapazitäten, um zusätzliche Klassen eröffnen zu können.
Deshalb beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Umbau- und Mietkredit von 2,351 Millionen Franken, um die ehemaligen Räumlichkeiten der Rudolf-Steiner-Schule an der Luzernerstrasse 145a für acht Jahre zu mieten und umzubauen. Dies würde Platz für bis zu sieben Abteilungen bringen und so für eine zeitliche Entlastung sorgen, die eine seriöse Schulraumplanung dieses Stadtteils ermöglicht. Denn der Zeitraum für ein neues Schulhaus-projekt vom Projektstart bis zum Bezug der Schulanlage beträgt erfahrungsgemäss mindestens fünf Jahre.
Zusätzlich will der Stadtrat im Bereich Grenzhof/Rönnimoos eine neue Turnhalle bauen. Er rechnet mit Investitionen von 13 Millionen Franken. Die Halle soll so gebaut werden, dass sie sowohl von der Schule, als auch von Vereinen genutzt werden kann und in ihr Sportanlässe durchgeführt werden können. Damit wäre diese Halle gleichzeitig auch ein Ersatz für die Mehrzweckhalle Allmend, die in absehbarer Zeit geschlossen werden muss.
Für die vom Kanton auf 1. Januar 2013 geforderte Tagesstrukturen in der Stadt Luzern werden zusätzlich rund 225 Tagesplätze und 100 Mittagstischplätze benötigt. Diese Plätze sollen in den nächsten Jahren etappiert aufgebaut werden. Die betrieblichen Mehrausgaben zu heute belaufen sich für die Kapazitätserweiterung nach Abschluss des Ausbaus auf jährlich rund 2,6 Millionen Franken.
In der laufenden Gesamtplanung 2012 bis 2016 waren bisher rund 103 Millionen Franken für Investitionen im Bildungsbereich vorgesehen. Um den zusätzlichen Schulraum und die Turnhalle zu realisieren und die Tagestrukturen auszubauen sowie für die Erfüllung der neuen technischen Anforderungen und Bedingungen wie Erdbebensicherheit, Minergie, behindertengerechtes Bauen und Schulraumprovisorien rechnet der Stadtrat bis 2021 mit einem zusätzlichen Aufwand von insgesamt 57 Millionen Franken. Diese Mehrinvestitionen werden in die Gesamtplanung 2013 bis 2017 und Folgejahre aufgenommen.
pd/zim