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Bei der Ersatzwahl für die Luzerner Stadtregierung am 27. November dürfte Franziska Bitzi Staub (CVP) den Sitz des abgetretenen Parteikollegen Stefan Roth verteidigen. Ihren Kontrahenten – Thomas Schärli (SVP) und Rudolf Schweizer (parteilos) – werden nur Aussenseiterchancen eingeräumt.
Es war der Vertrauensentzug der Wählerschaft, der ihm zugesetzt und zum kurzfristigen Rückzug bewogen hatte: CVP-Finanzdirektor Stefan Roth war im Juni dieses Jahres nach vier Jahren als Stadtpräsident abgewählt worden und erst im zweiten Wahlgang als Stadtrat bestätigt worden. Aus Frust räumte er Mitte September sein Büro, am 27. November steht nun seine Ersatzwahl an.
Für die CVP ist klar: Sie will ihren Sitz im Stadtrat verteidigen und weiter die Leitung der Finanzdirektion besetzen. Und zwar mit der 43-jährigen Juristin und Stadtparlamentarierin Franziska Bitzi Staub. Die Chancen, dass ihr dies gelingen wird, stehen dank ihrer politischen und beruflichen Erfahrungen gut.
Die Rechtsanwältin ist seit 2014 Generalsekretärin der Direktion des Innern im Kanton Zug. Zuvor war sie neun Jahre im Finanzdepartement des Kantons Luzern, davon sieben Jahre als Leiterin des Rechtsdienstes. Bitzi Staub ist seit 2004 Mitglied des Grossen Stadtrats und präsidiert dort die CVP-Fraktion. Sie ist verheiratet und kinderlos.
Unterstützung erhält die CVP-Frau offiziell auch von der FDP und den Grünen. Die SP fand keinen eigenen Kandidaten und verzichtete auch auf eine Wahlempfehlung. Die Grünliberalen entscheiden am Donnerstag über eine allfällige Unterstützung.
Stille Wahlen verhinderten SVP-Kantonsrat und Elektromonteur Thomas Schärli sowie der parteilose Karrosseriespengler Rudolf Schweizer. Beide steigen ebenfalls ins Rennen. Ihnen werden aber nur geringe Wahlchancen eingeräumt.
Der 36-jährige Schärli lebt im Stadtteil Littau und ist Vater von vier Kindern. 2011 wurde er in den Kantonsrat gewählt, seit 2012 ist er im Vorstand der SVP Stadt Luzern. Er bekundete bereits bei den Gesamterneuerungswahlen im Frühling sein Interesse an einer Kandidatur. Bei der internen Ausmarchung zog er sich dann aber zugunsten des Parteipräsidenten zurück.
Auch wenn die SVP schon lange mit einem Sitz in der Stadtregierung liebäugelt: Bei den Stadtratswahlen blieb sie bislang stets chancenlos.
Dasselbe gilt für den parteilosen Rudolf Schweizer. Der 53-Jährige kandidierte in Luzern vergeblich schon für mehrere politische Ämter. Er setzt sich dafür ein, dass "nicht nur von oben herab" geplant wird, sondern auch "von unten hinauf" gedacht wird, wie er auf seiner Internetseite schreibt.
Der Luzerner Stadtregierung gehören Beat Züsli (SP, Stadtpräsident und Bildungsdirektor), Adrian Borgula (Grüne, Umwelt-, Verkehr- und Sicherheitsdirektor), Manuela Jost, (GLP, Baudirektorin) und Martin Merki (FDP, Sozialdirektor) an. Der fünfte Sitz ist nach dem Rücktritt von Stefan Roth (CVP) seit Mitte September vakant. (sda)