Stadt Luzern
Ufschötti hat dieses Jahr kein «Strandleben»

Der Start der Ufschötti-Buvette wird auf 2022 verschoben. Betreiber und Stadt haben das gemeinsam entschieden. Nun soll - zumindest über die Sommerferien - für einen Ersatz aus dem lokalen mobilen Gastrobereich gesucht werden.

Sandra Monika Ziegler
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Auf diesem Sandplatz soll die Buvette «Strandleben» realisiert werden.

Auf diesem Sandplatz soll die Buvette «Strandleben» realisiert werden.

Bild: PD

Der Sommer auf der Ufschötti beginnt vorerst ohne Buvette. «Wir wollten wirklich gerne diese Saison schon auf der Ufschötti mit unserer Buvette starten», sagt Fabian von Holzen zur aktuellen Lage. Geplant war, dass er zusammen mit Patrick Weber die Buvette Strandleben in Betrieb nimmt. Sie wollten nicht einen Wagen, sondern eine hauptsächlich aus Holz bestehende Hütte, die als Bar und Miniküche dienen soll, aufstellen. Das Angebot sollte hauptsächlich Fingerfood sein und wie das Getränkesortiment auch lokale Spezialitäten bieten. Doch es sollte nicht sein.

Zu kurz die Vorlaufszeit, zu gross die Unsicherheit

Fabian von Holzen: «Wir waren im regen Austausch mit der Stadt und haben uns für nächstes Jahr entschieden. Das ist für alle die beste Lösung.» Ihre mobile Holzkonstruktion, die vom Krienser Schreiner Marcel Odermatt realisiert wurde, bleibt also vorerst unbenutzt. «Wir haben sehr viel privates Geld ins Strandleben gesteckt, das muss zurückbezahlt werden. Da wir aber nicht wissen, wann wir starten dürfen, konnten wir nicht länger warten. Wir müssen auch privat überleben», so Fabian von Holzen. Deshalb suchten sich die beiden Betreiber bereits einen anderen Job mit sicherem Einkommen, um privat über die Runden zu kommen.

Eine Buvette mit Strandfeeling

Im Dezember 2018 hat die Stadt Luzern drei Buvette-Standplätze (zwei auf dem Inseli, einer aus der Ufschötti) für den Zeitraum 2021 bis 2027 öffentlich ausgeschrieben. Für die Ufschötti konnte sich das von Patrick Weber und Fabian von Holzen eingereichte Projekt «Strandleben» durchsetzen. Die Betreiber wollen mit einem Pavillon aus Holz und davor und einem Sandplatz mit Tischen und Liegestühlen Strandfeeling auf die Ufschötti bringen.

Fabian von Holzen (rechts) und Patrick Weber.

Fabian von Holzen (rechts) und Patrick Weber.

Bild: Nadia Schärli (Luzern, 17. August 2020)

Verschoben wurde auch, weil gegen die seit Anfang Mai vorliegende Baubewilligung noch Einspruch erhoben werden könnte, sie ist noch nicht rechtsgültig. Diese Situation sei schlichtweg zu unsicher und habe auch die Suche nach geeignetem Personal verunmöglicht. «Die Infrastruktur steht. Wir wollten vom ersten Tag an Qualität liefern. Dazu müsste aber das Team eingearbeitet werden. Mit der Unsicherheit, ob gestartet werden kann oder nicht, sagt dir aber niemand zu, unterschreibt keinen Vertrag», erklärt Fabian von Holzen.

Schlamassel wäre vorprogrammiert

Auch wenn es nicht zu Einsprachen komme, ein Start in zwei, vier oder sechs Wochen hätte sie vom ersten Tag an ins Schlamassel geführt, denn sie hätten mangels Personal zu zweit starten müssen. Ein Stress auch, weil bis dann der Sommer auch in Luzern angekommen wäre und damit die Hochsaison. Sie wären nicht mehr aus dem Stress gekommen. Und hätte dann dies oder jenes nicht geklappt, hätten sie quasi ihren Ruf gleich selber ruiniert, und ihrem Qualitätsanspruch wären sie auch nicht gerecht geworden. Das hätte nur Frust und keine Lust gebracht und die Kundschaft vergrault.

Seit dem Zuschlag für die Buvette durch die Stadt Luzern ist jetzt gut ein Jahr vergangen. Der Gang ans Bundesgericht durch den vorherigen Betreiber habe ihnen zugesetzt, obwohl sie gesiegt haben. «Damit und mit den vielen Einsprachen haben wir nicht gerechnet», sagt Fabian von Holzen. Nichtsdestotrotz hätten sie sich mit den Einsprechern und der Stadt ausgesprochen: «Wir sind einander entgegengekommen, konnten uns aber trotzdem nicht in allen Punkten einigen.»

Die Stadt Luzern prüft nun ein Überbrückungsangebot

Die Startverschiebung hat die Stadt Luzern am Donnerstag mit einer Medienmitteilung publik gemacht und bedauert. Auf Nachfrage bestätigt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen: «Wir werden nun prüfen, ob allenfalls mit dem Einsatz lokaler Klein- und Kleinstunternehmen aus dem innovativen, mobilen Gastrobereich kurzfristig eine stimmige Überbrückungsmöglichkeit realisiert werden kann, zum Beispiel während der Sommerferien.» Durchläuft die Überbrückungsmöglichkeit die gleichen Bewilligungsverfahren? «Nein, darauf müsste verzichtet werden können, zumal sonst ja wieder dieselben Verfahrensprozesse fällig würden.»