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Der Luzerner Flohmarkt am Reusssteg kann wegen enger Platzverhältnisse nicht mit Schutzkonzept durchgeführt werden. Deshalb wird nun eine Durchführung im Vögeligärtli ausprobiert.
Der Flohmarkt in der Luzerner Kleinstadt ist eine Institution. Er findet seit 1978 statt; von Mai bis Oktober jeden Samstag von 8 bis 16 Uhr. Hunderte Besucherinnen und Besucher machen sich am schmalen Reusssteg zwischen dem Historischen Museum und der Reussbrücke und auf einem Teil der Burgerstrasse jeweils auf die Suche nach einem Schnäppchen. Zuletzt wurden an 59 Ständen gebrauchte Waren angeboten.
Wegen der Coronapandemie konnte der Markt letztes Jahr nicht stattfinden. «Die beengten Verhältnisse verunmöglichen auch künftig die Erstellung eines tauglichen Schutzkonzepts», teilte die Stadt am Dienstag mit. Unter anderem deshalb findet der Flohmarkt vom 3. Juli bis Ende Oktober 2021 als Pilotversuch erstmals im Vögeligärtli (Sempachergarten) statt. Es handelt sich dabei um die Grünanlage mit Spielplatz in der Neustadt bei der Zentral- und Hochschulbibliothek.
Auf der Basis eines Kriterienkatalogs seien rund 20 unterschiedliche Standorte evaluiert worden, sagt Lütolf. Fazit: «Das Vögeligärtli bietet die besten Voraussetzungen, inklusive eines stimmigen Ambiente an zentraler Lage.»
Ab dem 12. Juni können die Standplätze für die verbleibenden 17 Flohmarktdaten online gebucht werden. Eine Buchung ist jeweils drei Wochen im Voraus möglich.
Der Flohmarkt im Vögeligärtli wird am Samstag von 8 bis 14 Uhr stattfinden, also nicht mehr bis 16 Uhr wie am Reusssteg. Lütolf: «Die Erfahrungen haben gezeigt, dass ab 14 Uhr oft nur noch wenig Betrieb herrscht.» Vorerst stehen 45 Stände mit jeweils 6 Quadratmetern Fläche zur Verfügung. Zurzeit ist in Klärung, ob in Zusammenarbeit mit der reformierten Lukaskirche auch zusätzlich einige Standplätze im benachbarten Lukasgarten ermöglicht werden können.
Die Marktstände werden ausschliesslich auf den befestigten Flächen der Parkanlage platziert, nicht auf dem Rasen. Der Spielplatz kann wie bisher benutzt werden. Auch die weiteren Nutzungen im Vögeligärtli, wie etwa die Schachfelder, der Tischtennistisch oder die Boulevardfläche des Restaurants Bellini, sollen durch den Flohmarkt nicht beeinträchtigt werden. Mindestens in der Startphase wird auch eine Marktaufsicht für den reibungslosen Betrieb inklusive Auf- und Abbaus der Stände sorgen.
Nach Ablauf dieses Pilots werden die Erfahrungen aller Beteiligten ausgewertet. Dann wird entschieden, wo und in welcher Form der Flohmarkt ab 2022 stattfinden wird.
Als möglicher Alternativstandort war auch der Franziskanerplatz evaluiert worden, wo jeweils ein Weihnachtsmarkt stattfindet. «Dagegen gesprochen hat, dass wir hier nach wie vor eine Strasse und eine Parkplatzzufahrt haben und weniger Fläche zur Verfügung stünde», sagt Lütolf. Auch der Säli-Schulhausplatz wurde geprüft. «Hier gäbe es zwar genügend Platz», sagt Lütolf. «Aber die Erreichbarkeit und das Ambiente wären hier nicht so gut wie im Vögeligärtli. Der Flohmarkt muss an einem Ort sein, wo die Leute vorbeiflanieren.»
Gemäss Lütolf haben zurzeit 19 Anbietende am Luzerner Flohmarkt eine Jahresbewilligung für je 450 Franken. Eine Tagesbewilligung kostet 28 Franken.