Stadt Luzern
Luzerner Regierung geht bei Standorten für Kantonsgericht und neuem Museum noch einmal über die Bücher

Wohin kommt das geplante Luzerner Museum und wohin das Kantonsgericht? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Luzerner Regierungsrat nun vertieft. Auf Druck des Kantonsrats erarbeitet er einen Planungsbericht.

Alexander von Däniken
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Das alte Zeughaus auf dem Musegghügel sollte ursprünglich das neue Museum beherbergen. Das wird nun nochmals hinterfragt.

Das alte Zeughaus auf dem Musegghügel sollte ursprünglich das neue Museum beherbergen. Das wird nun nochmals hinterfragt.

Bild: Boris Bürgisser (Luzern, 14. September 2021)

Die Rochade sorgt seit Monaten für Gesprächsstoff und befindet sich laut Ludwig Peyer in einer Sackgasse. Mit einer Motion forderte der Willisauer Mitte-Kantonsrat deshalb einen Planungsbericht zur Standortfindung wichtiger kantonaler Institutionen in der Stadt Luzern. Zur Erinnerung: Der Luzerner Regierungsrat will das Historische und das Natur-Museum zusammenlegen und im Zeughaus unterbringen. Dafür soll das Kantonsgericht in die bisherigen Museumsstandorte beim Kasernenplatz ziehen. Die Pläne sorgen vor allem rund um den künftigen Museumsstandort für Kritik. «Raus aus der Sackgasse», muss nun laut Peyer die Devise heissen.

In eine ähnliche Richtung wie die Motion zielten je ein Postulat von Josef Schuler (SP, Hitzkirch) und Jonas Heeb (Grüne, Horw), wobei sich Heebs Vorstoss explizit auf einen alternativen Standort für die geplante Gerichtsmeile bezog. Für die Museen warb Gaudenz Zemp (FDP, St. Niklausen) im Rahmen einer Anfrage für die Idee, beim Verkehrshaus eine Art Museumsinsel zu schaffen. Die SVP wiederum erachtete es als unnötig und zeitraubend, mit einem Planungsbericht nochmals alle Fragen zu klären. Die Ratslinke wiederum kritisierte, dass es fahrlässig gewesen sei, bei den Standorten nur einen Plan A gehabt zu haben.

«Projektfortschritt ins Stocken geraten»

Finanzdirektor Reto Wyss sagte zum Fehlen eines Plans B, dass es unüblich sei, einen solchen zu erarbeiten, wenn sich der Plan A so stark herauskristallisiere. Der Kontakt mit der Stadt sei intensiv, die Zahl echter Alternativen kleiner, als man denke. «Ja, der Projektfortschritt ist tatsächlich ins Stocken geraten», stimmte der Mitte-Regierungsrat seinem Parteikollegen Ludwig Peyer zu. Deshalb wolle man den Planungsbericht nun erarbeiten. In diesem sollen alle möglichen Standorte geprüft werden und auch die Anliegen der Standortgemeinde adäquat einfliessen.

Sollte in der Stadt Luzern kein geeigneter Standort gefunden werden, werde die Suche auch auf umliegende Gemeinden ausgeweitet. Wyss empfahl, die Motion und die Postulate erheblich zu erklären. Dem kam die grosse Mehrheit des Kantonsrats jeweils nach.