Am Samstag hat die Hausbesetzergruppe Gundula eine von ihr besetzte Villa an der Obergrundstrasse 99 fristgerecht verlassen. Eine polizeiliche Räumung war nicht nötig. Die Staatsanwaltschaft Luzern führt nun die Strafuntersuchungen wegen Hausfriedensbruch.
Am Mittwoch hat die Hausbesetzergruppe Gundula die Medien darüber informiert, dass sie das besetzte Haus an der Obergrundstrasse 99 in der Stadt Luzern am kommenden Samstag verlassen werden. Der Eigentümer hatte den Besetzern eine Frist bis am Mittwoch um Mitternacht gegeben. Einer entsprechenden Fristverlängerung haben die Luzerner Strafuntersuchungsbehörden im Sinne der Verhältnismässigkeit zugestimmt und die Besetzer aufgefordert, das Haus bis Samstagmittag zu verlassen.
Die Hausbesetzer haben sich an die Vorgaben gehalten und das Gebäude an der Obergrundstrasse fristgerecht bis zum Samstagmittag verlassen, wie die Luzerner Polizei mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft Luzern führt nun eine Strafuntersuchung bezüglich Hausfriedensbruchs gegen die Gruppe Gundula.
Gundula hatte vor knapp drei Wochen das Haus besetzt. Mit der Besetzung werde ein Beitrag für eine lebendige Stadt geleistet. Sie fordern mehr Freiräume für Begegnungen, Diskussionen und Kultur.
Die baufällige Stadtvilla steht seit gut zwei Jahren leer. Der Besitzer wollte das erhaltenswerte Gebäude abreissen und ein neues Projekt realisieren. Die Stadt wehrte sich dagegen. Nach Bekanntwerden der Hausbesetzung kündigte der Eigentümer an, früher als ursprünglich geplant Sanierungsarbeiten durchzuführen. Dazu zählt etwa eine mögliche Beseitigung von Asbest.
Am Freitagabend sind die Besetzer der Villa durch die Stadt gezogen, um auf den kulturellen Wert des Hauses aufmerksam zu machen. Der kleine Umzug, bei dem rund 30 Leute beteiligt waren, ist friedlich verlaufen.
pd/sda/rlw