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Die Schnelllebigkeit der Modebranche ist fast so ärgerlich wie deren Umweltsünden. Die Autorin will mit einem neuen Vorsatz gleich beide Probleme lösen – zumindest für sich selbst.
Über die zweite Corona-Welle könnte man fast die anderen Probleme der Welt vergessen. Was mich persönlich aber immer wieder beschäftigt, sind die Probleme der Modebranche. Schon länger habe ich mir vorgenommen, hauptsächlich nachhaltig produzierte oder Secondhand-Kleidung zu kaufen. Allerdings bin ich, seit ich diesen Vorsatz gefasst habe, noch kaum Shoppen gegangen.
Seit jeher trage ich meine Kleider so lange, bis sie buchstäblich auseinander fallen. Vor allem meine Lieblingsstücke. Erst wenn sie löchrig, fadenscheinig und x-mal geflickt sind, werfe ich sie schweren Herzens weg. Aktuell habe ich dieses Problem mit meiner Lieblings-Jeans, die nicht nur gut sitzt, sondern auch so bequem ist wie eine Jogginghose. Ihren Zenit hat sie schon längst überschritten. Ich spüre: Das Ende naht.
Deshalb habe ich versucht, ein neues Exemplar des selben Modells zu erstehen. Und zwar schon kurz nach dem Kauf, als ich gemerkt habe, dass die Hose zum neuen Lieblingsteil mutiert. Doch da war die Kollektion schon ausgemustert, das Modell nicht mehr erhältlich. So bleibt mir nichts anderes übrig, als nach dem baldigen Ableben meiner Jeans nach einem neuen Lieblingsstück Ausschau zu halten.
Das passiert mir regelmässig. Und jedes Mal verfluche ich die Modebranche für ihre Schnelllebigkeit. Was mich jetzt dazu bringt, meinen Vorsatz zu erweitern: Ich kaufe nachhaltig produzierte Kleidung aus «Basic»-Kollektionen, die keinem saisonalen Diktat unterworfen und auch Jahre später noch erhältlich sind. Weil diese sich zudem einfacher kombinieren lassen, brauche ich auch weniger Kleider. Doppelt nachhaltig sozusagen – und umso günstiger.