Kolumne
«Stadtwärts»: Die Tücken der Wetter-Apps

Die wechselnden Voraussagen bescheren uns einige Komplikationen. Aber immerhin besteht so trotz technischem Fortschritt nach wie vor Gesprächsbedarf.

Stefan Dähler
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Stefan Dähler, stv. Ressortleiter Stadt/Region Luzern

Stefan Dähler,
stv. Ressortleiter
Stadt/Region Luzern

Früher war nicht unbedingt alles besser. Aber zumindest gab es mehr Sicherheiten – nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch, was soziale Verabredungen anging.

Damit meine ich nicht nur spontane Absagen oder 
Terminverschiebungen per Handy. Auch lang eingefädelte Verabredungen können 
betroffen sein. Ein Beispiel: Bereits vor Wochen haben wir mit einer befreundeten Familie vereinbart, den Tierpark Goldau zu besuchen.

Doch rund eine Woche vor dem Termin prophezeit die 
Wetter-App sehr hohe Temperaturen. Nach der kürzlich erlebten Hitzewelle wollen wir uns längere Märsche bei 30 Grad oder mehr nicht mehr antun und beschliessen nach telefonischer Absprache einen Programmwechsel: Nun soll es ein Grill-Abend werden.

Zwei Tage darauf bietet sich beim Blick in die Wetter-App ein neues Bild: Am besagten Tag wird es doch nicht so heiss, am Abend regnet es. Die Grill-Party fällt ins Wasser. Also muss wieder ein neues Programm her: Besuch eines Spielplatzes mit Grillmöglichkeit über Mittag und Heimreise vor dem Wetterumschwung.

Aber auch das ist wieder Schnee von gestern. Nun zeigt die Wetter-App eine 
Kombination der zuvor 
erwähnten Varianten an: Hitze, gefolgt von Gewittern. Also erneut eine Planänderung, nun gehen wir in die Badi und fahren, wie bereits zuvor geplant, vor dem Regen wieder nach hause. Ob es dabei bleibt?

Fazit: Auch wenn das 
Smartphone (beziehungsweise unser Umgang damit) uns einige Komplikationen 
beschert hat – eine oft 
erwähnte negative Folge des technischen Fortschritts hat sich nicht bewahrheitet: Wir reden nach wie vor miteinander – sogar mehr als vorher.