Die wechselnden Voraussagen bescheren uns einige Komplikationen. Aber immerhin besteht so trotz technischem Fortschritt nach wie vor Gesprächsbedarf.
Früher war nicht unbedingt alles besser. Aber zumindest gab es mehr Sicherheiten – nicht nur im Arbeitsleben, sondern auch, was soziale Verabredungen anging.
Damit meine ich nicht nur spontane Absagen oder Terminverschiebungen per Handy. Auch lang eingefädelte Verabredungen können betroffen sein. Ein Beispiel: Bereits vor Wochen haben wir mit einer befreundeten Familie vereinbart, den Tierpark Goldau zu besuchen.
Doch rund eine Woche vor dem Termin prophezeit die Wetter-App sehr hohe Temperaturen. Nach der kürzlich erlebten Hitzewelle wollen wir uns längere Märsche bei 30 Grad oder mehr nicht mehr antun und beschliessen nach telefonischer Absprache einen Programmwechsel: Nun soll es ein Grill-Abend werden.
Zwei Tage darauf bietet sich beim Blick in die Wetter-App ein neues Bild: Am besagten Tag wird es doch nicht so heiss, am Abend regnet es. Die Grill-Party fällt ins Wasser. Also muss wieder ein neues Programm her: Besuch eines Spielplatzes mit Grillmöglichkeit über Mittag und Heimreise vor dem Wetterumschwung.
Aber auch das ist wieder Schnee von gestern. Nun zeigt die Wetter-App eine Kombination der zuvor erwähnten Varianten an: Hitze, gefolgt von Gewittern. Also erneut eine Planänderung, nun gehen wir in die Badi und fahren, wie bereits zuvor geplant, vor dem Regen wieder nach hause. Ob es dabei bleibt?
Fazit: Auch wenn das Smartphone (beziehungsweise unser Umgang damit) uns einige Komplikationen beschert hat – eine oft erwähnte negative Folge des technischen Fortschritts hat sich nicht bewahrheitet: Wir reden nach wie vor miteinander – sogar mehr als vorher.